pte20231205012 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

US-Psychologen arbeiten inzwischen am Limit

Vor allem Angststörungen und Traumata sowie mehr sogenannte "Stressor-Related Disorders"


Psychologe: Lange Wartezeiten sind für Patienten inzwischen die Regel (Foto: pixabay.com, Max)
Psychologe: Lange Wartezeiten sind für Patienten inzwischen die Regel (Foto: pixabay.com, Max)

Washington (pte012/05.12.2023/10:30)

Die anhaltende Krise im Bereich der psychischen Gesundheit führt bei vielen Psychologen zu erheblichen Herausforderungen. Sie kämpfen mit der Nachfrage durch Patienten mit immer schwereren Symptomen, wie die "2023 Practitioner Pulse Survey" der American Psychological Association (APA) zeigt. Zwischen 30. August und 29. September 2023 sind 561 Psychologen in den USA befragt worden. 52 Prozent führen eine Verschlimmerung der Symptome bei ihren Patienten an. 41 Prozent berichten von mehr Sitzungen pro Patient, was zulasten der Behandlung neuer Betroffener geht. 56 Prozent betonten, dass sie keine Kapazitäten mehr für die Behandlung neuer Patienten haben.

Drei Monate Wartezeit

69 Prozent der Psychologen mit einer Warteliste verweisen auf drei Monate Wartezeit für den ersten Termin. Bei einem knappen Drittel der Experten geht diese Wartefrist sogar darüber hinaus. Bei bestimmten Erkrankungen sei es zu einem Anstieg der Nachfrage gekommen. Dazu gehören mit 68 Prozent Angststörungen und mit 50 Prozent Traumata und sogenannte "Stressor-Related Disorders". Laut APA-CEO Arthur C. Evans Jr. arbeiten Psychologen am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. 36 Prozent hätten demnach bereits einen Burnout gehabt. 21 Prozent planen, in den nächsten zwölf Monaten die Praxisstunden zu verringern.

Mittlerweile wird, so Evans, bei der Behandlung der Patienten auch häufiger in medizinischen Teams gearbeitet. 86 Prozent der Befragten haben bereits mit anderen Experten kooperiert. Dazu gehören unter anderem Psychiater sowie andere Ärzte oder Ergotherapeuten. Neben psychischen Problemen haben die Psychologen auch körperliche Erkrankungen behandelt, heißt es. Dazu zählen mit 50 Prozent auch Patienten mit chronischen Schmerzen und 42 Prozent mit Fettleibigkeit oder mit dem Körpergewicht in Zusammenhang stehende Erkrankungen. Bei 27 Prozent handelt es sich um Symptome einer Krebserkrankung und bei 25 Prozent um Bluthochdruck.

Psychologen sind flexibel

Der Umfrage nach haben sich die Psychologen in den USA während der Pandemie als anpassungsfähig erwiesen. Dazu gehörte ein vollständiges remotes Arbeiten oder hybride Formen einer Praxis. Heute bieten nur mehr 21 Prozent eine vollständig remote Praxis an. Am Höhepunkt im Jahr 2020 lag dieser Wert bei 64 Prozent. Derzeit arbeiten jedoch 67 Prozent immer noch mit hybriden Modellen, bei denen der Kontakt mit manchen Patienten persönlich ist und mit anderen nicht.

(Ende)
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