pte20250128015 in Leben

US-Schweinemast vom Weltraum aus sichtbar

Schwarze, hispanische und indigene Menschen von Ammoniak-Emissionen besonders stark betroffen


Satellitenbild: NH3-Emission von weither deutlich sichtbar (Foto: Sally Pusede, virginia.edu)
Satellitenbild: NH3-Emission von weither deutlich sichtbar (Foto: Sally Pusede, virginia.edu)

Charlottesville (pte015/28.01.2025/10:30)

Forscher der University of Virginia haben mittels Satellitenmessungen das langfristige Fortbestehen von Ungleichheiten der Luftverschmutzung sichtbar gemacht. Sie stehen im Osten des US-Bundesstaats North Carolina in direkter Verbindung mit den dortigen industrialisierten Schweineanlagen.

Die Auswertung der Daten für den Zeitraum von 2008 bis 2023 quantifiziert bei verschiedenen Gemeinden schwarzer, hispanischer oder indigener Menschen Ungleichheiten bei der Belastung mit Ammoniak (NH3). Diese Unterschiede, verstärkt durch ein heißes und trockenes Wetter, dehnen sich laut den Experten über die unmittelbare Nähe dieser Industrieanlagen viele Kilometer weit aus.

Satelliten liefern Datenberge

Die ausgewerteten Daten stammen von den Infrared Atmospheric Sounding Interferometern, über die viele polarumlaufende Satelliten verfügen. Durch die Analyse der Ammoniakwerte in der Atmosphäre haben die Forscher nachgewiwsen, dass die Emissionen dieser industriellen Schweinebetriebe zu systematischen Umwelt-Ungleichheiten führen. Entscheidend sei dabei, dass sich diese Ungleichheiten der Luftverschmutzung auch vom Weltraum aus nachweisen lassen.

Die analysierten Satellitendaten belegen zudem, dass die Ammoniakwerte in Regionen mit einer dichten schwarzen, hispanischen oder indigenen Bevölkerung deutlich höher ausfallen. In schwarzen Gemeinden lag dieser Wert zwischen 2016 und 2021 um 27 Prozent höher, in hispanischen um 35 Prozent höher und bei indigenen Regionen um 49 Prozent höher.

Wetter beeinflusst Belastung

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Sally Pusede verstärken ruhige und heiße Wetterbedingungen diese Ungleichheiten. Eine geringe Windgeschwindigkeit verringert die Schadstoffausbreitung der Schweinebetriebe. Höhere Temperaturen führen zusätzlich zum Anstieg der Ammoniakemissionen. An ruhigen Tagen erweist sich die NH3-Ungleichheit bei indigenen Gemeinden als mehr als doppelt so schwer wie an windigen Tagen.

An heißen Tagen wiederum intensiviere sich die NH3-Belastung in den schwarzen und hispanischen Ansiedelungen. Die Analyse über einen Zeitraum von 15 Jahren zeigt abschließend, dass die Ungleichheiten bei der Konzentration mit Ammoniak nicht geringer geworden sind und daher laut dem Artikel in "Environmental Science & Technology" von einem langfristigen Problem auszugehen ist.

(Ende)
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