Viele Deutsche misstrauen Medien und Politik
Untersuchung der Universität Leipzig zeigt Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen
Medien- und Politikzweifler: Immer mehr Deutsche fühlen sich bevormundet (Bild: ChatGPT/Dall-E) |
Leipzig (pte017/29.01.2025/13:59)
Forscher der Universität Leipzig bestätigen den Vertrauensverlust in Medien und Politik von immer mehr Deutschen, insbesondere Sachsen. Die Experten haben über einen Zeitraum von fünf Jahren 61 qualitative Leitfaden-Interviews geführt und ausgewertet.
Halbes Vertrauen Fehlanzeige
"Entweder man misstraut sowohl den Medien als auch der Politik oder traut eben beiden. Medienskepsis ist also kein isoliertes Phänomen, sondern drückt eher eine Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Verhältnissen aus", so Studien-Co-Autor Uwe Krüger.
Der "Lügenpresse-Verdacht" hänge oft damit zusammen, dass viele moralischen Druck durch mediale oder politische Debatten verspüren. "Man soll bestimmte Veränderungen akzeptieren oder sein Verhalten ändern - und das wird auf eine konzertierte Manipulationsabsicht 'von oben' zurückgeführt", so Medienforscherin und ebenfalls Co-Autorin Judith Kretzschmar.
Nüchternere Berichterstattung
Die beiden raten Journalisten, Berichterstattung konstruktiver, depolarisierender, nüchterner, weniger thesengetrieben und weniger wertend zu gestalten. So lasse sich das Vertrauen unter den Bedingungen gesellschaftlicher Spaltungen stärken. Auch seien mehr Medienbildung, mehr politische Bildung, mehr zwischenmenschliche Begegnungen und mehr Bürgerjournalismus nötig.
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