USA: Bienen spüren Umweltverschmutzung auf
In Honig finden sich laut Studie der der Tulane University Spuren von giftigen Schwermetallen
Honig: dank Bienen ein Indikator für Umweltverschmutzung (Foto: Florian Kurz, pixabay.com) |
New Orleans (pte001/09.12.2024/06:00)
Forscher der Tulane University nutzen Honigbienen als "Spürhunde" für Umweltgifte wie Schmermetalle. Das haben die Experten durch die Analyse von Honig herausgefunden, den die kleinen Insekten zusammengetragen haben. Sie analysierten 260 Honigproben aus 48 US-Bundesstaaten auf Spuren von sechs giftigen Metallen: Arsen, Blei, Cadmium, Nickel, Chrom und Kobalt. Dabei haben sie signifikante regionale Unterschiede bei der Verteilung giftiger Metalle festgestellt.
Arsen, Blei und Kobalt
Die höchsten Arsenwerte fand Forscher Tewodros Godebo im Honig in Oregon, Idaho, Washington und Nevada im Nordwesten. Im Südosten, vor allem in Louisiana und Mississippi, ermittelten sie die höchsten Kobaltwerte und zwei der drei höchsten Bleigehalte stellten sie in North und South Carolina fest. Keine der Proben wies allerdings bedenkliche Mengen an giftigen Metallen auf, basierend auf einer Portionsgröße von einem Esslöffel pro Tag. Zudem lag die Konzentrationen in den Vereinigten Staaten unter dem weltweiten Durchschnitt.
"Honig kann eine Doppelrolle als Nahrungsquelle und als Instrument zur Überwachung der Umweltverschmutzung spielen. Bienen fungieren als passive Probenehmer, die bei der Nahrungssuche Schadstoffe aus der Luft, dem Wasser und von Pflanzen aufnehmen. Diese Schadstoffe landen im Honig und bieten uns eine Momentaufnahme der Umweltverschmutzung in einem Gebiet", sagt Godebo.
Vermutungen zu Ursachen
"Wir haben festgestellt, dass Honig ein guter Indikator für die Aufdeckung regionaler Kontaminationsmuster ist. Aber es gibt noch viel, was wir von Bienen darüber lernen können, welche Schadstoffe in der Umwelt vorhanden sind und wie diese mit den Gesundheitsergebnissen der umliegenden Gemeinden zusammenhängen", erklärt Godebo.
Über die Ursachen für die Kontaminationen gibt es nur Vermutungen. Die hohen Arsenwerte in Washington (170 Mikrogramm pro Kilogramm/μg/kg), Oregon (130 μg/kg) und Idaho (47,8 μg/kg) könnten auf den früheren Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und industrielle Quellen hinweisen. Der höhere Bleigehalt in Honig aus North Carolina und South Carolina - 451 μg/kg beziehungsweise 76,8 μg/kg - könnte auf Bergbau, durch Altlasten durch verbleites Benzin und die Verbrennung von bleihaltigem Flugzeugtreibstoff zurückzuführen sein.
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