pte20231108001 Auto/Verkehr, Umwelt/Energie

USA: E-Autos seltener bewegt als Verbrenner

Wissenschaftler haben knapp 25 Mio. Fahrzeuge untersucht - Kilometerleistung variiert stark


E-Auto beim Laden: Fahrzeuge bleiben häufiger in der Garage (Foto: Menno de Jong, pixabay.com)
E-Auto beim Laden: Fahrzeuge bleiben häufiger in der Garage (Foto: Menno de Jong, pixabay.com)

Washington/Denver (pte001/08.11.2023/06:00)

Besitzer von E-Autos in den USA legen im Schnitt deutlich weniger Kilometer pro Jahr zurück als die Nutzer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Forscher der George Washington University und des National Renewable Energy Laboratory haben die Kilometerzählerdaten von 12,9 Mio. Gebrauchtwagen und 11,9 Mio. gebrauchten SUVs zwischen 2016 und 2022 untersucht. Ergebnis: Batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV) haben jährlich fast 4.500 Meilen (7.242 Kilometer) weniger zurückgelegt als Benzinautos. E-Autos kommen jährlich auf 7.165 Meilen, benzinbetriebene Autos auf 11.642 Meilen. Bei SUVs sind es 10.587 Meilen gegenüber 12.945 Meilen pro Jahr.

Hybride bilden Ausnahme

Hybridfahrzeuge werden dagegen ähnlich gefahren wie Benzinfahrzeuge, wohl weil sich deren Besitzer keine Sorgen wegen zu geringer Reichweite machen müssen. Ist die Batterie leer, fahren sie mit dem Verbrennungsmotor weiter. Das deutet den Experten nach darauf hin, dass die positiven Auswirkungen auf Umwelt und Klima bisher überschätzt werden.

"Menschen gehen oft davon aus, dass der Kauf eines E-Autos gut für die Umwelt ist, und das ist im Allgemeinen auch der Fall, aber die Auswirkungen nehmen mit der Kilometerleistung zu", sagt John Helveston von der Hochschule in Washington. "Unsere Untersuchung zeigt, dass die aktuelle Generation von E-Autobesitzern sie nicht so oft nutzt wie Benzinautos. Um eine maximale Wirkung zu erzielen, brauchen wir die Fahrer mit der höchsten Kilometerleistung am Steuer von E-Autos und nicht die mit geringer Kilometerleistung."

Auch Teslas hinken hinterher

Die Forscher haben auch die mit Teslas zurückgelegten Meilen mit denen von Nicht-Tesla-BEVs verglichen, da Tesla auf dem Markt für E-Autos eine herausragende Rolle spielt und andere Vorteile wie größere Reichweite und ein relativ dichtes Schnellladenetzwerk bietet. Dennoch stellen die Experten fest, dass Teslas zwar über längere Strecken gefahren werden als andere E-Autos, aber immer noch geringere Kilometerleistungen haben als konventionelle Autos.

Als Ursachen für diese wissenschaftlich belegbare Zurückhaltung von BEV-Besitzern kommen den Experten nach die mangelhafte Ladeinfrastruktur und die Tatsache infrage, dass BEV-Besitzer häufig auch Autos mit Verbrennungsmotor besitzen, die auf langen Strecken zumindest aktuell noch deutlich bevorzugt werden.

(Ende)
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