pte20240605009 Medizin/Wellness, Politik/Recht

USA: Ältere sorgen sich um Medicare-Zukunft

Finanzielle Ressourcen der staatlichen Gesundheitsversicherung gehen absehbar zu Ende


Älterer US-Amerikaner: Versicherungsschutz als Problem (Foto: unsplash.com, Eric Brehm)
Älterer US-Amerikaner: Versicherungsschutz als Problem (Foto: unsplash.com, Eric Brehm)

Washington (pte009/05.06.2024/10:30)

Befürchtungen hinsichtlich der möglichen Insolvenz der staatlichen US-Krankenversicherung Medicare Medicare sind bei Personen unter 65 Jahren angestiegen. 73 Prozent der Befragten machen sich Sorgen, dass diese Versicherung, wenn sie einmal gebraucht wird, also nach dem 65. Lebensjahr, nicht mehr zur Verfügung steht. Zu dem Ergebnis kommt die "West Health-Gallup 2024 Survey on Aging in America". 2022 lag dieser Prozentsatz noch bei 67 Prozent. Die größten Sorgen machen sich Menschen zwischen 50 und 64 Jahren. Hier ist der Anteil um 13 Prozent auf 74 Prozent angestiegen.

Älter werdende Gesellschaft

Noch höher ist der Anteil der US-Amerikaner, die sich um die Zukunft von Social Security sorgen. Dabei handelt es sich um die staatliche Rentenversicherung. 80 Prozent der Studienteilnehmer unter 62 Jahren befürchten mittlerweile, dass sie beim Entstehen des Leistungsanspruchs nicht mehr vorhanden sein wird. Bei Menschen zwischen 40 und 49 Jahren liegt dieser Prozentsatz mit 86 Prozent sogar noch höher.

Laut der Mai-Studie "Social Security and Medicare Trustees Report" gibt es tatsächlich Anlass zur Sorge. Der Treuhandfonds für Krankenhausversicherungen von Medicare dürfte, so die Vorhersage, 2036 aufgebraucht sein. Bei Social Security dürfte dieses Ereignis 2035 eintreten. Damit wird es diesen Programmen unmöglich, US-Amerikanern beim Antritt der Rente die vollen Leistungen auszubezahlen. Laut Timothy Lash, Präsident von West Health haben die Menschen Angst, dass die politischen Entscheidungsträger nicht genug für ihren Schutz und ihre Stärkung tun werden.

Zudem glauben die meisten US-Amerikaner nicht, dass die Regierung Themen, die mit älteren Menschen in Verbindung stehen, als Priorität behandeln. 74 Prozent geben hier an "nicht sehr" oder "gar nicht". Diese Ansicht teilen 80 Prozent der Menschen über 65 Jahren. Mehr als 57 Prozent würden "etwas eher" einen Kandidaten für ein öffentliches Amt unterstützen, der die Themen der älteren Menschen zur höchsten Priorität macht. Diese Haltung nimmt mit dem zunehmenden Alter zu. Und sie erreicht bei Personen über 65 Jahren einen Höchstwert von 77 Prozent.

Kein Geld mehr für Arztbesuch

Zwei Drittel der US-Amerikaner haben zudem das Gefühlt, dass das Land nicht darauf vorbereitet ist, die gesamten Bedürfnisse einer immer älter werdenden Bevölkerung in Angriff zu nehmen. Das U.S. Census Bureau schätzt, dass 2034 mit 77 Mio. mehr Bürger über 65 Jahre alt sein werden als unter 18 Jahren mit 76,5 Mio. Menschen. Diese Umfrage zeigt aber auch, dass die Menschen nicht nur Angst vor der Zukunft haben. Geschätzte 72,2 Mio., also fast einer von drei Erwachsenen, haben in den vergangenen drei Monaten aufgrund der Kosten auf eine medizinische Versorgung verzichtet. Dazu gehören 8,1 Mio. US-Amerikaner über 65 Jahren.

31 Prozent machen sich Sorgen, ob sie in den nächsten zwölf Monaten in der Lage sein werden, für verschreibungspflichtige Medikamente zu bezahlen. 2022 lag dieser Prozentsatz noch bei 25 Prozent. Besonders betroffen sind Ältere. Hier ist der Anteil seit 2022 von 20 auf 31 Prozent gestiegen. Psychische Probleme sind ebenfalls ein Schlüsselthema. 28 Prozent sagen, dass sich ihre psychische Gesundheit in den vergangenen drei Jahren verschlechtert hat. Auch hier sind Menschen über 65 Jahren stärker betroffen. 21 Prozent berichten von Verschlechterungen und bei nur 17 Prozent hat sich eine Verbesserung eingestellt. An der Umfrage haben 5.149 Erwachsene über 18 Jahren teilgenommen.

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