pte20250122001 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Viele Büros sind "Unternehmensgefängnisse"

Gründer der New Yorker PR-Agentur Bospar mit drastischem Plädoyer für Arbeiten von daheim


DrFirst-Mitarbeiterin im Home-Office: Unternehmen setzt auf Vertrauen (Foto: drfirst.com)
DrFirst-Mitarbeiterin im Home-Office: Unternehmen setzt auf Vertrauen (Foto: drfirst.com)

New York (pte001/22.01.2025/06:00)

Curtis Sparrer, Gründer der New Yorker PR-Agentur Bospar vergleicht das Arbeiten im Büro mit einem "Unternehmensgefängnis". Damit stellt er sich frontal gegen Bestrebungen von Unternehmen, Arbeitnehmer zurück ins Büro zu zwingen, die seit der Corona-Pandemie häufig oder vollständig von zu Hause aus gearbeitet haben oder dies weiter tun wollen. US-Präsident Trump will über das Department of Government Efficiency (DOGE) unter der Leitung von Elon Musk und des Investment-Unternehmers Vivek Ramaswamy die Telearbeit für Bundesangestellte abschaffen.

Mangel an Vertrauen

"Wenn man ein physisches Büro hat, gibt es einen impliziten Mangel an Vertrauen. Der Arbeitsgeber will seine Leute dort sehen, um sicherzustellen, dass sie ihre Arbeit machen", so Sparrer. Als er Bospar im Januar 2015 gründete, entschied sich der Manager bewusst dafür, keine Büroräume anzumieten, um Geld zu sparen und Talente von außerhalb anzuwerben. Zehn Jahre später steht er zu dieser Entscheidung.

Sparrer betont insbesondere die ökologischen Vorteile der Telearbeit und weist darauf hin, dass die meisten Amerikaner mit spritfressenden Autos zur Arbeit fahren. "Das typische Bürogebäude ist ein umweltverschmutzender Albtraum", sagt er. Außerdem tue es der Umwelt gut, dass Telearbeiter eher zu Hause kochen, anstatt Essen zu bestellen, und ihren Müll recyceln.

Laut einer Studie des IT-Unternehmens Scoop in San Francisco verlangte bis Ende 2024 etwa ein Drittel der US-Unternehmen eine Vollzeitpräsenz im Büro, 38 Prozent verfolgten einen hybriden Ansatz und weniger als 30 Prozent ließen ihren Mitarbeitern die freie Wahl.

Übergang zur Telearbeit

Einen Beweis für seine These sieht Sparrer in DrFirst. Der Entwickler von Software für das Gesundheitswesen sei ein Beispiel für den erfolgreichen Übergang zur Telearbeit. Das Unternehmen, das zuvor drei Büros in Arizona und Maryland unterhielt, stellte seine 400 Mitarbeiter im Jahr 2023 auf permanente Telearbeit um, weil die Belegschaft es wünschte.

"Über 85 Prozent unserer Mitarbeiter gaben an, dass die Arbeit im Home-Office ihre psychische und physische Gesundheit verbessert und den Stress reduziert hat. Dabei blieb die Produktivität hoch. Wir schreiben nicht vor, wann, wo oder wie die Leute arbeiten. Hier kommt Vertrauen ins Spiel", so Mathew Carrico, Vice President of Human Resources des Unternehmens. Das sei allerdings nicht unbegrenzt. "Wir sorgen für Verantwortlichkeit durch Ergebnisse, genau wie in einem Büro."

(Ende)
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