pte20240126002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Weiße Blutkörperchen halten die Alterung auf

Genmanipuliert attackieren sie laut Studie des Cold Spring Harbor Laboratory gefährliche Zellen


Corina Amor Vegas: Forscherin enteckt ein Mittel gegen das Altern (Foto: cshl.edu)
Corina Amor Vegas: Forscherin enteckt ein Mittel gegen das Altern (Foto: cshl.edu)

Laurel Hollow (pte002/26.01.2024/06:05)

Weiße Blutkörperchen, auch T-Zellen genannt, können das Altern aufhalten. Sie müssen nur umprogrammiert werden, sagt Zellfoscherin Corina Amor Vegas vom Cold Spring Harbor Laboratory. Mit den richtigen genetischen Veränderungen können diese weißen Blutkörperchen seneszierende Zellen angreifen und außer Gefecht setzen. Diese haben aufgehört sich zu vermehren, sind aber nicht abgestorben. Mit zunehmendem Alter reichern sie sich im menschlichen Körper an und führen zu Entzündungen. Auch stehen diese Zellen als Auslöser vieler Krankheiten im Alter unter Verdacht.

Langsameres Altern

Die zu manipulierenden T-Zellen hat das Team Mäusen entnommen. Nachdem sie diese genetisch verändert hatten, injizierten sie sie den Tieren wieder. Das führte zu einem geringeren Körpergewicht, verbesserte den Stoffwechsel und die Glukosetoleranz sowie die körperliche Aktivität. Die Forscher stellten keine negativen Nebenwirkungen fest. "Wenn wir die manipulierten Zellen alten Mäusen geben, verjüngen sie sich. Wenn wir sie jungen Mäusen geben, altern sie langsamer. Das kann derzeit keine andere Therapie leisten", so Amor Vegas.

Die Wirkung der sogenannten CAR-T-Zellen hält über einen langen Zeitraum an. Laut dem Team kann eine Dosis, die in jungen Jahren verabreicht wird, lebenslange Auswirkungen haben. Sie kann vor Erkrankungen schützen, die später im Leben häufig auftreten, wie Fettleibigkeit und Diabetes. "T-Zellen haben die Fähigkeit, ein Gedächtnis zu entwickeln und über sehr lange Zeiträume im Körper zu verbleiben, was sie stark von chemischen Medikamenten unterscheidet. Bei chronischen Erkrankungen ist das ein großer Vorteil. Denken Sie an Diabetiker, die täglich Infusionen benötigen", sagt die Fachfrau.

Extrem teure Therapie

CAR-T-Zellen werden seit 2017, als die US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration ihre Zustimmung gab, zur Behandlung verschiedener Blutkrebsarten eingesetzt. Amor Vegas ist eine der ersten Forscherinnen, die ein zusätzliches Potenzial der Zellen entdeckt hat. Eine breite Anwendung ist allerdings undenkbar, denn die personenbezogenen manipulierten Zellen sind extrem teuer.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|