pte20210316002 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

"Deepfake-O-Meter" entlarvt falsche Porträts

Reflektionen in den Augen sind laut neuer Software der University of Buffalo verräterisch


Augen verraten Fakes (Fotos: thispersondoesnotexist.com, buffalo.edu)
Augen verraten Fakes (Fotos: thispersondoesnotexist.com, buffalo.edu)

Buffalo (pte002/16.03.2021/06:05)

Das, was wir anschauen, spiegelt sich in unseren Augen wider. Das Bild ist in beiden Augen oder nahezu identisch, was Farbe und Form angeht. Diese Tatsache haben Informatiker der University of Buffalo http://www.buffalo.edu/ im US-Bundesstaat New York genutzt, um eine automatische Erkennung von gefälschten Porträts zu entwickeln. Bei diesen sind die Bilder in den beiden Augen im Allgemeinen unterschiedlich. Das Tool erwies sich in 94 Prozent aller Tests als zuverlässig.

 

[b]Fake-Bilder zweigen unterschiedliche Muster[/b]

 

„Die Hornhaut ist eine fast perfekte Halbkugel und ein guter Reflektor", sagt Siwei Lyu, Professor am Institut für Informatik und Ingenieurwesen. „In beiden Augen sollten sehr ähnliche Reflexionsmuster auftreten, weil sie dasselbe sehen", so Lyu. „Das bemerken wir meist nicht, wenn wir ein Porträt anschauen." Die Bildauswertesoftware, die er mit seinem Team entwickelt hat, bemerkt Unterschiede jedoch sehr wohl.

 

Die Augen auf den meisten Bildern, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt werden, weisen unterschiedliche Muster aus, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie gefälscht sind. Das passiere beispielsweise, wenn ein Porträt aus mehreren Fotos zusammengesetzt werde, meint Lyu. Deepfake-O-Meter nennt er seine Software.

[b]Analyse funktioniert auch bei Videos[/b]

 

Bei seinen Experimenten arbeitete das Forschungsteam mit echten Bildern von Flickr Faces-HQ und gefälschten Bildern von http://www.thispersondoesnotexist.com, die lebensecht aussehende Gesichter zeigen, die jedoch mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz geschaffen wurden. Die Software analysiert die Bilder in den Augen mit hoher Präzision und vergleicht eventuelle Unterschiede der Formen und Farben der Reflektionen.

 

Die Analyse funktioniert auch bei Videos, jedenfalls dann, wenn sie einen ungehinderten Blick auf die Augen zulassen. Hier sei es besonders wichtig, Fälschungen zu entlarven, meint Lyu. So würden beispielsweise Politiker mit Fake-Videos, in denen sie extreme Ansichten äußern, diskreditiert. Leider werden zahlreiche gefälschte Videos für pornografische Zwecke erstellt, und das fügt den Opfern schwere psychischen Schäden zu", sagt Lyu.

 

(Ende)
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