pte20230331003 Technologie/Digitalisierung, Auto/Verkehr

"MADER" verhindert fatale Drohnenkollisionen

Neues System des Massachusetts Institute of Technology setzt gezielt auf Verzögerungstaktik


Drohnenschwarm bei einem Antikollisionstest in einer Versuchshalle des MIT (Foto: mit.edu)
Drohnenschwarm bei einem Antikollisionstest in einer Versuchshalle des MIT (Foto: mit.edu)

Cambridge (pte003/31.03.2023/06:00)

Die neue Software "MADER" von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) verhindert in Kombination mit einem Navigations- und Kommunikationssystem effektiv unbeabsichtigte Zusammenstöße zwischen Drohnen. Jedes im Schwarm operierende Fluggerät informiert die anderen Mitglieder ständig über den Kurs, der gerade eingeschlagen wurde.

Fehler bei der Kommunikation

Heute funktioniert das System, das anfangs nur für Frust sorgte. Als Jonathan P. Wie MADER mit seinem Team vor knapp drei Jahren entwickelt hat, war die Enttäuschung groß, als der Schwarm erstmals auf die Reise geschickt wurde. Immer wieder kam es zu Kollisionen. "Wir merkten ziemlich schnell, dass daran Verzögerungen bei der Kommunikation schuld waren", sagt der zum Team gehörende MIT-Student Kota Kondo.

Bei "Robust MADER", wie die jetzt vorgestellte Weiterentwicklung heißt, passiert das nicht. Der neue Algorithmus ist so ausgelegt, dass er mögliche Verzögerungen bei der Kommunikation einbezieht. Die Idee dahinter ist einfach, auch wenn die Realisierung lange gedauert hat. Eine Drohne wartet eine bestimmte Zeit mit einem Kurswechsel, wenn sie eine neue Flugbahn ausgewählt und diese den anderen Drohnen mitgeteilt hat. Erhält sie während dieser Verzögerung zusätzliche Flugbahninfos anderer Drohnen, kann sie ihre neue Flugbahn aufgeben und den Optimierungsprozess von vorne beginnen.

100-prozentige Erfolgsquote

Als Kondo und seine Kollegen Robust MADER sowohl in Simulationen als auch in Flugexperimenten mit echten Drohnen testeten, ergab es eine 100-prozentige Erfolgsquote bei der Vermeidung von Kollisionen. Der Schwarm agierte lediglich ein wenig langsamer. "Wenn man sicherer fliegen will, ist Vorsicht angebracht. Daher ist es vernünftig, dass wir mehr Zeit einplanen, denn wenn die Drohnen kollidieren, erreichen sie ihr Ziel nie", so Kondo.



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