pte20080723015 in Business

US-Hauspreise drücken Washington Mutual ins Minus

Leichtfertige Hypothekenvergabe kostet Konzern 3,33 Mrd. Dollar


Finanzkrise noch nicht überstanden (Foto: pixelio.de, O. Fischer)
Finanzkrise noch nicht überstanden (Foto: pixelio.de, O. Fischer)

Seattle/New York/Kaarst (pte015/23.07.2008/11:20) Die Serie an schlechten Ergebnissen für das zweite Geschäftsquartal setzt sich nach Wachovia nun bei der größten US-Sparkasse Washington Mutual http://www.wamu.com fort. Wie das Wall Street Journal in der Nacht auf heute, Mittwoch, unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, hat das Traditionsunternehmen in den vergangenen drei Monaten einen Verlust von 3,33 Mrd. Dollar erwirtschaftet. Ursache für die Geschäftsmisere seien eigenen Angaben nach vor allem die dramatisch gefallenen US-Hauspreise. Im Berichtsquartal konnte eine hohe Anzahl von Eigenheimbesitzern ihre Hypotheken nicht mehr bedienen, was insgesamt zu dem Zusammenbruch des Geschäftszweiges beitrug. Als sofortige Gegenmaßnahme kündigte die Bank an, durch umfassende Umstrukturierungen bis Jahresende eine Mrd. Dollar einzusparen.

"Viele Großbanken in den USA haben in den letzten Wochen und Monaten immense Verluste und Abschreibungen zu beklagen gehabt. Zwar sind die Anleger derzeit etwas zurückhaltend, was Aktieninvestitionen angeht, dennoch ist im Markt genügend Kapital vorhanden", erläutert Jörg Urlaub, Alleinvorstand des deutschen Finanzdienstleisters Incam http://www.incam.de , gegenüber pressetext. Laut dem Fachmann sind die Auswirkungen auf Europa nur zeitweise zu spüren. "Das Beispiel von Wachovia hat dies mehr als deutlich gezeigt. Der Dax brach nur kurzzeitig ein, erholte sich davon jedoch noch am selben Tag. Neuerliche Verlustmeldungen schockieren die Anleger nur mehr bedingt", sagt der Fachmann weiter (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080722032). Der Verlust drückt sich für Washington Mutual im zweiten Quartal je Papier in einem Minus von 6,58 Dollar aus. In der Vorjahresperiode konnte man bei einem Gesamtgewinn von 830 Mio. Dollar noch plus 0,92 Dollar je Aktie verbuchen.

Vor allem die Kosten für nichtbediente Hypotheken drücken die Bilanz des Unternehmens in den Keller. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 58 Prozent an und belaufen sich mittlerweile auf rund 2,2 Mrd. Dollar. Der Aktienkurs folgte den schlechten Nachrichten jedoch nur kurzzeitig. Nachdem die Washington-Mutual-Aktien im Handelsverlauf noch etwa um fünf Prozent nachgaben, sprang der Kurs nachbörslich um acht Prozent nach oben. Insider machen für diese Entwicklung verantwortlich, dass das Unternehmen angekündigt hat, keine Kapitalerhöhung zur Lösung der Probleme einzusetzen. Obwohl sich der aktuelle Kurs nach dem 52-Wochentief von 3,03 Dollar seit gestern auf über sechs Dollar fast verdoppelt hat, liegt das Papier trotz des leichten Auftriebs nach wie vor 80 Prozent unter dem Wert, den es noch vor einem Jahr hatte. Seit Jahresbeginn büßten die Washington-Mutual-Aktien etwa 64 Prozent ihres Wertes ein.

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