Frauen drücken der Welt ihren Stempel auf

Laut DNA-Studien verbreiten Frauen ihr Erbgut weltweit

Boston (pte006/02.11.1998/08:07) Nicht die großen Eroberer wie Caesar oder Alexander der Große haben der Welt ihren Stempel aufgedrückt, sondern Millionen anonymer Frauen. So sieht es jedenfalls aus, wenn man die Eroberung nicht militärisch, sondern genetisch faßt. Nach neuesten DNA-Studien sind Frauen früher weiter und öfter gereist und haben mehr von ihrem Erbgut verbreitet als die Männer. Mark Seielstad von der Harvard School of Public Health in Boston http://www.hsph.harvard.edu hat zusammen mit Eric Minch und Luca Cavalli-Sforza von der Stanford University in Kalifornien die Vielfalt des Y-Chromosoms (das nur Männer haben) mit der Vielfalt der mitochondrialen DNA, die nur von der Mutter vererbt wird, weltweit verglichen.

Sie wollten herausfinden, ob sich bei dem Vergleich unterschiedliche Muster von Wanderbewegungen bei Männern und Frauen ergeben. Es zeigte sich, daß die mitochondrialen DNAs in den Bevölkerungspopulationen selbst über Kontinente hinweg mehr Ähnlichkeiten aufwiesen als die Y-Chromosomen, was nach Meinung der Forscher darauf hindeutet, daß die Wanderbewegung der Frauen höher war als die der Männer. Vermutlich achtmal höher, wie die Berechnungen der Forscher ergaben, die in Nature Genetics nächsten Monat erscheinen sollen. (New Scientist, Wissenschaft aktuell)

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