pte20021118026 in Business

Bartenstein-Deal mit Philips soll Arbeitsplätze in Lebring retten

Minister droht mit Rückzahlung von Fördergeldern in der Höhe von 2,8 Mio. Euro


Wien/Lebring (pte026/18.11.2002/12:53) Im steirischen Lebring, in dem LG. Philips Displays Austria GesmbH sein Werk bis Ende des Jahres schließen wird, keimt wieder Hoffnung. Wirtschaftsminister Bartenstein hat das Unternehmen verpflichtet, bis Ende 2005 250 Dauerarbeitsplätze zu errichten. Sollte dies nicht der Fall sein, wird die Republik seine Fördergelder in der Höhe von 2,8 Mio. Euro zurückverlangen, hieß es heute, Montag, in einer Presseaussendung. Der Betrag werde von Philips durch eine Bankgarantie mit Laufzeit bis 30.6.2006 abgesichert.

Die Förderungsverträge von 1996 bzw. 2000 hatten die Schaffung und Sicherung von 800 Arbeitsplätzen im Rahmen des Investitionsvorhabens zum Ziel. Mit dem Beschluss von Philips, den Standort Lebring mit Jahresende 2002 zu schließen (siehe pte: http://www.pte.at/pte.mc?pte=020320050 ), wurde dieses Förderungsziel nicht erreicht. Mit der nun geschlossenen Vereinbarung gibt das Ministerium dem Unternehmen bis Jahresende 2005 Zeit, sich von der Rückzahlungsverpflichtung zu befreien. Dazu muss das Unternehmen die unternehmenseigenen Baulichkeiten auf eigene Kosten so umbauen, dass daraus Betriebsräumlichkeiten für Unternehmen aus dem Bereich Produktion und Dienstleistung mit hoher Qualität entstehen. Die dafür notwendigen Kosten werden in der Vereinbarung mit rund fünf Mio. Euro veranschlagt und müssen nachweislich vom Unternehmen vollständig finanziert werden. Bis 10. Dezember dieses Jahres muss ein konkretes Konzept mit Bauzeitplan vorgelegt werden.

Von der Schließung des Werkes in Lebring sind 680 Mitarbeiter, davon 560 Stammarbeiter und 120 Leiharbeiter, betroffen. Das in Hongkong ansässige Management des 2001 gegründeten 50:50 Gemeinschaftsunternehmens von Philips http://www.philips.com/ und Lucky Goldstar http://www.lg.co.kr/ begründete den Rückzug aus Lebring seinerzeit mit "einer strukturellen Überkapazität bei Computermonitorröhren".

Zudem sei es gelungen, mit der Neuansiedelung des Autozuliefers ZF Lemförder Achssysteme GesmbH und Co KG, 109 neue Arbeitsplätze in dieser "arbeitsmarktpolitisch sensiblen Region" zu schaffen. Im Rahmen der Betriebsansiedelung wird das Unternehmen insgesamt 15,86 Mio Euro investieren. Das Wirtschaftsministerium wird rund 693.000 Euro beisteuren. ZF Lemföder wird ab Anfang 2003 sämtliche Vorder- und Hinterachsen für den BMW X 3 am Standort Lebring montieren und an den Magna Konzern liefern.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Oliver Scheiber
Tel.: +43 1 811 40 314
E-Mail: scheiber@pressetext.at
|