pte20060809024 in Business

Investitionsscheu bei Bahn und Co. belastet Funkwerk

Verkehrssegment rutscht ins Minus - Zukauf noch 2006 möglich


Verkehrsbetriebe halten sich bei Kommunikationsprojekten zurück (Foto: funkwerk.com)
Verkehrsbetriebe halten sich bei Kommunikationsprojekten zurück (Foto: funkwerk.com)

Kölleda (pte024/09.08.2006/13:45) Funkwerk http://www.funkwerk.com hat in der abgelaufenen ersten Jahreshälfte einen kräftigen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Thüringer Spezialist für Kommunikationssysteme machte dafür vor allem negative Entwicklungen im Bereich Traffic & Control Communication (TCC) und hier insbesondere in der Produktgruppe Managementsysteme für Verkehrsbetriebe verantwortlich. "Wir verspüren bereits seit der zweiten Jahreshälfte 2005 eine europaweite Zurückhaltung der Unternehmen in diesem Bereich", erklärt Finanzvorstand Norbert Gunkler im Gespräch mit pressetext. Der Wettbewerbsdruck habe auch Funkwerk gezwungen, die Preise zu senken. "Dadurch mussten wir bei den Margen Federn lassen", sagt Gunkler.

Darüber hinaus hätten aber auch eigene Fehler bei der Projektabwicklung für den Ergebniseinbruch gesorgt. TCC hat in den vergangenen sechs Monaten bei einem Umsatz von 42,6 Mio. Euro operative Verluste in Höhe von 1,7 Mio. Euro erwirtschaftet. In der zweiten Jahreshälfte werde TCC das Bereichs-EBIT aber wieder ins Plus drehen, zeigt sich Gunkler überzeugt. "Wir haben den Bereich umstrukturiert um schlagkräftiger zu werden", so der Finanzvorstand. Die bisher akquirierten Projekte versprächen zudem bessere Margen.

Insgesamt hat Funkwerk in der ersten Jahreshälfte einen Umsatz von 111,1 Mio. Euro generiert und blieb damit knapp unter dem Vorjahreswert von 114 Mio. Euro. Das EBIT brach von 4,4 Mio. auf 1,4 Mio. Euro ein. Der Konzernüberschuss belief sich auf 90.000 Euro, nachdem im vergleichbaren Vorjahreszeitraum unter dem Strich noch ein Gewinn von 360.000 Euro stand. Wie TCC konnten die beiden übrigen Segmente Automotive und Enterprise Communication (EC) ihren Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau halten. Während im Automotive-Bereich EBIT und Margen stabil blieben, halbierte sich das Segmentergebnis bei EC allerdings auf 0,6 Mio. Euro.

Die Prognose für das Gesamtjahr hatte Funkwerk bereits Mitte Juli zusammengestrichen. 2006 soll der Umsatz statt auf rund 270 Mio. nun auf 250 Mio. Euro klettern. Das EBIT wird bei zehn Mio. statt bei 22 Mio. Euro erwartet (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060118027 ). Dabei soll die zweite Jahreshälfte eine Geschäftsbelebung sowie Umsatz- und Ergebnissteigerungen in den drei Segmenten bringen.

Auch mittelfristig hat Funkwerk für alle Geschäftsbereiche Wachstumspotenzial geortet. Der Auftragseingang etwa lag mit 125,8 Mio. Euro um acht Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Darüber hinaus will sich Funkwerk in den Bereich TCC und Automotive Communication mit Zukäufen stärken. "Wir sind mit drei, vier Firmen im Gespräch. Obwohl noch nichts unterschriftsreif ist, besteht die Chance, dass eine Akquisition noch in der zweiten Jahreshälfte stattfinden könnte", verrät Finanzvorstand Gunkler. Bis zu 15 Mio. Euro könnte dabei das teuerste Übernahmeziel kosten.

Bisher noch kaum sichtbare Früchte hat dagegen das Engagement der Thüringer beim Behördenfunk TETRA getragen. Im Dezember hatte Funkwerk einen Kooperationsvertrag mit dem niederländischen TETRA-Spezialisten Rohill geschlossen. Bisher hat Funkwerk in diesem Bereich aber noch keine Umsätze generiert. "Wir befinden uns noch in der Entwicklungsphase. In den vergangenen Wochen sind aber die Chancen gestiegen, dass noch in der zweiten Jahreshälfte erste Umsätze im TETRA-Bereich generiert werden", erklärt Gunkler gegenüber pressetext abschließend.

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