Facebook wird zum Religionsersatz
Experte: "Trotz Vernetzung mehr Vereinsamung"
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Große Marken im Web 2.0: Erfüllen religiöse Funktionen |
London/Berlin/Zürich (pte021/20.05.2011/13:55) Ähnlich wie bereits Apple, mutiert auch Facebook immer mehr zu einem Religionsersatz. Das behauptet der BBC-Journalist Alex Riley in seiner Dokumentation "Secrets of the Superbrands". Er suchte weltweit danach, was eine Marke braucht, um zur "Superbrand" zu werden. Sie muss dem Menschen den Zugang zu Sex, Religion und Tratsch erleichtern, so die Schlussfolgerung - und die Sozialen Netzwerke würden dafür das beste Beispiel liefern.
Vertrauen und Kommunikation
Freunde und Familie seien das Geheimnis des atemberaubenden Erfolgs von Facebook wie auch des Handys, so Riley. "Beide ermöglichen uns, unser Grundbedürfnis nach Kommunikation zu befriedigen. Erst dadurch gelang es den neuen Hightech-Marken, die Welt mit Lichtgeschwindigkeit zu erobern", berichtet der Journalist. Einen Nachweis für Religionsähnlichkeit erbrachte er mit der funktionellen Magnetresonanz bei Apple-Produkten. "Apple-Fanboys" zeigten bei deren Anblick ähnliche Gehirnreaktionen wie ein Gläubiger bei religiösen Symbolen.
Die Facebook-Religions-Diskussion ist auch im Deutschen Sprachraum bereits gestartet. Soziale Netzwerke stellen durch Kommunikation ein Weltvertrauen her, stellte der Berliner Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz stellte unlängst in "The European" fest. Der Züricher Markenberater Stefan Vogler http://www.markenexperte.ch schließt sich gegenüber pressetext dieser Meinung an. "Facebook ermöglicht Kommunikation unter den Menschen und schafft Gruppen. Dass dies weltumspannend geschieht, ist vorher keiner Technologie gelungen."
Menschheit nicht sozialer als zuvor
Ein Ersatz für Religion und Kirchen sei Facebook jedoch nur mit starken Abstrichen, betont Vogler. Religion strebe stets in Richtung eines tieferen Lebenssinns, soziale Netzwerke jedoch nicht. "Obwohl wir nun alle technischen Möglichkeiten dazu hätten, sind wir nicht sozialer geworden. Jugendliche werden zu Außenseiter, da sie nur mehr schriftlich statt mündlich kommunizieren. Gesellschaftlich nehmen die Vereinsamung und das Singletum trotz sozialer Netzwerke zu - das ist paradox."
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