Metamaterial verbessert Abwärme-Rückgewinnung
Forscher sehen Einsatzmöglichkeiten in Fabriken sowie Kraftwerken
Wärmestrahlung: wird per Metamaterial angepasst (Foto: Sean Molesky, purdue.edu) |
West Lafayette (pte003/19.09.2016/06:10) Forscher der Purdue University http://purdue.edu haben ein neues Metamaterial entwickelt, das die Abwärme-Verwertung in Fabriken oder Kraftwerken verbessert. Denn mit seinen ungewöhnlichen Eigenschaften konzentriert das Material Wärmestrahlung in einem engen Bereich des Infrarot-Spektrums. Das sollte es leicht machen, Abwärme mittels Thermophotovoltaik-Technologie effizient rückzugewinnen. Auch Automotoren und Abgassysteme sind potenzielle Anwendungsgebiete.
Genialer Spektral-Zuschnitt
Thermophotovoltaik funktioniert wie Solarzellen, wandelt aber statt sichtbarem Licht Infrarot, also Wärme-Strahlung, in Strom um. "Solche Geräte brauchen spektral optimierte thermische Emissionen bei hohen Temperaturen", meint Zubin Jacob, Professor für Elektro- und Computertechnik an der Purdue University. Denn die Thermophotovoltaik-Lösungen arbeiten in einem bestimmten Wellenlängenbereich wirklich effizient. Würde Wärme nur in diesem Bereich abgestrahlt, wäre das ideal.
Daher hat Jacob in Zusammenarbeit mit deutschen, kanadischen und russischen Kollegen ein spezielles Metamaterial entwickelt. Solche künstliche Materialien haben ungewöhnliche, nicht in der Natur vorkommende Eigenschaften. Bekannt sind besonders "Tarnkappen"-Experimente. Das internationale Team hat sein Metamaterial aber nicht konstruiert, um Objekte zu verstecken. Vielmehr zielt es darauf ab, die von Maschinen über einen breiten Spektralbereich abgestrahlte Abwärme in einem bestimmten, engeren Bereich zu verdichten - eben bei jenen Wellenlängen, die für Thermophotovoltaik optimal sind.
Rückgewinnungs-Hoffnung
Tatsächlich ist es den Forschern gelungen, aus Nanoschichten von Wolfram und Hafniumoxid ein Metamaterial mit den gewünschten Eigenschaften zu fertigen. Das verspricht die Möglichkeit, die Rückgewinnung von Abwärme mittels Thermophotovoltaik deutlich effektiver zu machen. Das könnte beispielsweise bei Kohle- oder Ölkraftwerken viel Energie bringen. Denn dort gehen etwa 50 bis 60 Prozent als Wärme verloren. Auch bei vielen industriellen Maschinen oder Verbrennungsmotoren wäre mit einer effektiven Abwärme-Rückgewinnung viel zu holen.
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