pte20170724014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schlaganfall: Kaum Komplikationen, hohes Risiko

Wissenschaftler fordern in Studie langfristige medizinische Betreuung


Blick in die Ferne: Risiken nach Schlaganfall (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Blick in die Ferne: Risiken nach Schlaganfall (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Toronto (pte014/24.07.2017/10:30) Menschen, die einen Schlaganfall oder Mini-Schlaganfall ohne frühe Komplikationen überleben, sind in den kommenden fünf Jahren besonders stark von einem verfrühten Tod betroffen. Auch weisen diese Personen ein höheres Risiko auf, einen weiteren Schlaganfall oder gar Herzinfarkt zu erleiden, wie Forscher des Sunnybrook Health Sciences Centre http://sunnybrook.ca ermittelt haben. Die Ergebnisse wurden im "Canadian Medical Association Journal" veröffentlicht.

Langfristiges Risiko

Laut Forschungsleiter Richard Swartz besteht langfristig eine wirkliche Notwendigkeit für Strategien zur Risikoverringerung, medizinische Unterstützung und einem gesunden Lebensstil. Das gelte auch für Jahre nach einem leichten Schlaganfall. Zahlreiche Studien zeigen ein im Laufe der Zeit erhöhtes Risiko. Bei den meisten Teilnehmern handelte es sich jedoch um Patienten mit Komplikationen innerhalb der frühren Risikoperiode von 90 Tagen nach einem Schlaganfall oder transitorischen ischämischen Attacken.

Die aktuelle Studie zeigt jedoch, dass es auch bei einem Mini-Schlaganfall noch nach Jahren der Stabilität ein erhöhtes Risiko gibt. Für die Studie wurden die Daten von 26.366 Patienten ausgewertet. Sie wurden zwischen Juli 2003 und März 2013 nach einem Schlaganfall oder einem Mini-Schlaganfall ohne Komplikationen in den ersten 90 Tagen aus regionalen Betreuungszentren in Ontario entlassen.

Langzeitpflege möglich

Die angepasste Kontrollgruppe umfasste 263.660 Personen. Bei der Patientengruppe ohne anfängliche Komplikationen war das Risiko von langfristigen Komplikationen deutlich erhöht. Nach einem Jahr waren 9,5 Prozent entweder verstorben, erlitten einen Schlaganfall oder Herzinfarkt oder mussten in Langzeitpflege. Diese Werte stiegen nach drei Jahren auf 23,6 Prozent und nach fünf Jahren auf 35,7 Prozent.

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