E-Zigaretten kein Weg in eine Raucher-Karriere
Datenanalyse von Forschern des University College London widerspricht früheren Einschätzungen
E-Zigaretten-Raucher: kein Einstieg ins Rauchen nachgewiesen (Foto: pixabay.com, lindsayfox) |
London (pte012/10.03.2022/10:30)
Die Verbreitung von E-Zigaretten bei jungen Erwachsenen in England zwischen 2007 und 2018 scheint nicht mit einer erheblichen Zunahme oder Abnahme eines Beginnens mit dem Rauchen in Zusammenhang zu stehen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des University College London http://ucl.ac.uk . Mehrere frühere langfristige Beobachtungsstudien haben bei Heranwachsenden auf einen möglichen Einstiegseffekt zwischen dem Beginnen mit E-Zigaretten und dem späteren Rauchen von Zigaretten hingewiesen. Die Forschungsergebnisse dürften jedoch eine gemeinsame Anfälligkeit widerspiegeln, dass die gleichen jungen Menschen, die E-Zigaretten ausprobieren, später auch wahrscheinlicher zu Zigaretten greifen. Details wurden in "Addiction" veröffentlicht.
Zeitreihenanalyse durchgeführt
Mittels eines anderen Ansatzes, der Zeitreihenanalyse, haben die Forscher jetzt die Auswirkungen nicht auf individueller Ebene, sondern auf Bevölkerungsebene analysiert. Untersucht wurde der Einstiegseffekt zwischen der Verbreitung von E-Zigaretten bei jungen Erwachsenen und die Verbreitung des Einstiegs in das Rauchen allgemein. Dabei wurden auch Personen berücksichtigt, die nie geraucht hatten. Die Wissenschaftler argumentieren, dass wenn ein Einstiegseffekt existiert, dann sollte es in Verbindung damit auch auf der Bevölkerungsebene Veränderungen beim Beginnen mit dem Rauchen geben, wenn sich die Verbreitung des Dampfens verändert. Existiert der Einstiegseffekt jedoch nicht, dann sollten die Veränderungen in der Verbreitung von E-Zigaretten nicht mit Veränderungen des Rauchverhaltens bei jungen Erwachsenen in Zusammenhang stehen.
Die Forscher fanden in der Altersgruppe 16 bis 24 Jahre keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Verbreitung der Nutzung von E-Zigaretten und Personen, die nie zuvor regelmäßig geraucht hatten. Für die weitere Analyse haben die Experten Bayes-Faktoren und Stabilitätsregionen genutzt. Bayes-Faktoren helfen bei der Interpretation, ob ein nicht-signifikantes Ergebnis ein Beleg dafür ist, dass es keinen Unterschied gibt oder ob die Studie nicht sensitiv genug war, um eine Wirkung zu entdecken. Stabilitätsregionen identifizieren die Größe einer Auswirkung, die plausibel verworfen werden kann. Es gelang den Studienautoren, einen Einstiegseffekt von der Nutzung von E-Zigaretten hin zum Rauchen von Zigaretten, wie er normalerweise in der Literatur beschrieben wird, auszuschließen. Sie konnten jedoch sehr kleine Auswirkungen eines Einstiegseffekts nicht ausschließen, wenn E-Zigaretten es weniger wahrscheinlich machen, dass junge Menschen rauchen.
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