pte20240830004 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Unternehmerinnen steigen wegen Familie aus

Übernahme der Kinderbetreuung zugunsten der Karriere des Mannes häufig ausschlaggebend


Unternehmerin: gibt oft aus persönlichen Gründen auf (Foto: Gerd Altmann, pixabay.com)
Unternehmerin: gibt oft aus persönlichen Gründen auf (Foto: Gerd Altmann, pixabay.com)

Auckland/Nottingham (pte004/30.08.2024/06:15)

Frauen geben als Unternehmerinnen aus familiären und persönlichen Gründen häufiger auf als Männer. Das haben Janine Swail und Susan Marlow von der University of Auckland beziehungsweise der Nottingham University Business School herausgefunden. Sie haben Daten aus 49 Ländern ausgewertet. Danach gaben 18 Prozent der Frauen, die ihr Unternehmen aufgaben, als Auslöser persönliche und familiäre Gründe an, verglichen mit nur 12,6 Prozent der Männer.

Es bleibt keine andere Wahl

"Wir fanden heraus, dass Unternehmerinnen oft glauben, keine andere Wahl zu haben, als aus ihrem Unternehmen auszusteigen oder es zu schließen, wenn sie ein erquickliches Familienleben erhalten wollen", schreiben die Forscherinnen in einem Beitrag für "The Conversation".

Die Expertinnen haben unter anderem 16 Gründerinnen im Vereinigten Königreich interviewt, die ihr Unternehmen aus persönlichen Gründen aufgegeben haben, die größtenteils nichts mit finanziellen oder leistungsbezogenen Problemen zu tun hatten. Es ging im Wesentlichen um die Vereinbarkeit von Haushalt und Job und beinhaltete häufig die Verantwortung für die Betreuung von Kindern und älteren Menschen.

Karriere der Männer geht vor

Häufig steht die Karriere der Männer an erster Stelle. Eine Schönheitstherapeutin beispielsweise hat ihr blühendes Geschäft aufgegeben, um sich um ihre Kinder zu kümmern, weil die Karriere des Mannes so anspruchsvoll war. Sie erklärt: "Hätten wir beide versucht, uns auf unsere Karrieren zu konzentrieren, wären wir aneinandergeraten, und die Kinder und das Familienleben hätten darunter gelitten."

Eine andere Frau, die ein Franchise-Unternehmen für eine irische Tanzschule in sieben Städten aufgebaut hatte, entschied sich nur widerwillig zum Verkauf. Sie erklärte, dass die Reisetätigkeit mit zwei kleinen Kindern die Fortführung ihres Unternehmens unmöglich machte. "Mit einem Kind hätte ich noch um die Welt reisen können. Früher habe ich es in einer Tragetasche mit ins Tanzstudio genommen. Ich habe das allerdings gehasst, weil ich es für sehr unprofessionell hielt. Mit zwei Kindern war das nicht mehr machbar."

(Ende)
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