pte20240830002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Stimme gibt Aufschluss über Blutzuckerpegel

Klick-Labs-Wissenschaftler verzeichnen Fortschritt auf dem Weg zur nicht-invasiven Messung


Blutzuckermessgerät: hat womöglich bald ausgedient (Foto: Daniele Liberatori, pixabay.com)
Blutzuckermessgerät: hat womöglich bald ausgedient (Foto: Daniele Liberatori, pixabay.com)

Toronto (pte002/30.08.2024/06:05)

Forscher der Klick Labs haben einen Zusammenhang zwischen dem Blutzuckerwert und der Stimme eines Menschen festgestellt. Laut Forschungsleiter Jaycee Kaufman wird eine invasive Messung damit möglich. Es genüge, zehn Sekunden lang zu sprechen. Eine KI-basierte App auf dem Smartphone mache dies möglich. "Das wäre für die geschätzt 463 Mio. Menschen, die weltweit mit Typ-2-Diabetes leben, eine große Erleichterung", so der Experte.

Hooke'sches Gesetz als Basis

Die Ausgangshypothese, dass der Blutzuckerspiegel die Stimmcharakteristik beeinflusst, beruht in erster Linie auf dem Hooke'schen Gesetz, das auf die Stimmbänder angewandt wird und besagt, dass Veränderungen von Spannung, Masse oder Länge der Stimmbänder, die durch den Blutzuckerspiegel im Körper beeinflusst werden, ihre Schwingungsfrequenz verändern.

Die Forscher haben haben daraufhin 505 Teilnehmer rekrutiert und in drei Gruppen eingeteilt: 242 Nicht-Diabetiker, 89 Prädiabetiker und 174 Typ-2-Diabetiker. Alle wurden mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät (CGM) ausgestattet und angewiesen, zwei Wochen lang bis zu sechsmal täglich ihre Stimmen in einer ruhigen Umgebung mit einer App aufzuzeichnen. Zu sprechen war ein festgelegter Satz: "Hallo, wie geht es Ihnen? Wie hoch ist mein Blutzuckerspiegel im Moment?"

Zusammenhang uneindeutig

Die Forscher verglichen schließlich alle Sprachaufzeichnungen mit den CGM-Daten der Teilnehmer. Sie fanden dabei einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Stimmlage und dem Blutzuckerspiegel. Jedoch weisen sie darauf hin, dass die Tonhöhe allein wahrscheinlich nicht in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel zu erfassen, obwohl zwischen beiden ein linearer Zusammenhang besteht.

"Um ein erfolgreiches Vorhersagemodell zu erstellen, sind wahrscheinlich weitere stimmliche Merkmale erforderlich", unterstreichen die Wissenschaftler. Diese wollen sie jetzt ermitteln, um eine präzise nicht-invasive Erfassung zu ermöglichen.

(Ende)
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