pte20240308017 Medizin/Wellness, Technologie/Digitalisierung

App-Achtsamkeitspraxis hilft Schwangeren

Nutzung von 45 Minuten pro Woche reicht bereits aus, um Ängste vor der Geburt zu verringern


Stefanie Wallwiener (rechts) im Gespräch mit einer schwangeren Frau (Foto: umh.de)
Stefanie Wallwiener (rechts) im Gespräch mit einer schwangeren Frau (Foto: umh.de)

Halle an der Saale (pte017/08.03.2024/12:30)

Eine App-gestützte Achtsamkeitspraxis während der Schwangerschaft kann Ängste signifikant reduzieren und langfristig das mentale Wohlbefinden verbessern. Das zeigt eine in "Psychiatry Research" publizierte Studie unter der Leitung von Stephanie Wallwiener von der Universitätsmedizin Halle. 460 Frauen zwischen der 29. und 36. Schwangerschaftswoche mit erhöhtem Risiko für Ängste und Depressionen wurden in Bezug auf die App-Nutzung begleitet.

Übungen und Aufklärung

"Die App kombiniert klassische Achtsamkeitsübungen mit geburtshilflichen und psychotherapeutischen Ansätzen. Sie zielt darauf ab, medizinische Infos zur Geburt zu vermitteln, den Umgang mit Angst und Depressionen zu erleichtern und individuelle Bewältigungsübungen anzubieten", erklärt Wallwiener.

Diese Inhalte würden durch Audiodateien, Lehrvideos, schriftliche Materialien, eine persönliche Kompetenzen-Box und interaktive Arbeitsblätter präsentiert. Die App-Nutzung erfolgte über einen Zeitraum von acht Wochen für je 45 Minuten wöchentlich und unter Betreuung des Studienteams. Beide Gruppen berichteten während der Schwangerschaft sowie bis fünf Monate nach der Geburt unter anderem zu Ängsten und depressiven Symptomen.

Kein Mittel gegen Depressionen

Bei der Auswertung zum Effekt der App-gestützten Achtsamkeitspraxis zeigen die Daten, dass diese das Auftreten postpartaler Depressionen und schwangerschafts- sowie geburtsbezogener Ängste signifikant verringern kann. Sie zeigen laut den Wissenschaftlern aus Sachsen-Anhalt jedoch keine wesentliche Reduzierung allgemeiner depressiver Symptome oder Angstzustände. Das Thema Psyche in der Schwangerschaft werde weiter stigmatisiert.

(Ende)
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