pte20240228001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Asthma-Mittel Omalizumab hilft bei Allergien

Wissenschaftler der Johns Hopkins University zeigen unterschiedliche Wirksamkeit bei Betroffenen


Erdnüsse: Gefahr für Allergiker dank Omalizumab geringer (Foto: Kerstin Riemer, pixabay.com)
Erdnüsse: Gefahr für Allergiker dank Omalizumab geringer (Foto: Kerstin Riemer, pixabay.com)

Baltimore (pte001/28.02.2024/06:00)

Das injizierbare Asthma-Präparat Omalizumab verringert die allergischen Reaktionen nach dem Genuss von bestimmten Lebensmitteln deutlich. Forscher der medizinischen Fakultät der Johns Hopkins University haben in der ersten Phase einer dreistufigen Studie festgestellt. Diese Erkenntnis könnte ein Hoffnungsschimmer für Menschen sein, die auf Erdnüsse, glutenhaltiges Getreide, Kuhmilch und andere Nahrungsmittel allergisch reagieren.

67 Prozent profitieren

Die Forscher haben die Wirkung von Injektionen des Asthma-Präparats über einen Zeitraum von 16 bis 20 Wochen mit Placebo-Injektionen bei 180 Teilnehmern im Alter von weniger als 55 Jahren verglichen, die eine Erdnuss- und mindestens zwei weitere Nahrungsmittelallergien hatten. Die Probanden wurden nach dem Zufallsprinzip für die Behandlung mit Omalizumab oder Placebo-Injektionen ausgewählt.

Nach der Behandlung waren 67 Prozent der Gruppe, die das Asthma-Medikament bekommen hatten, beschwerdefrei mindestens 600 Milligramm Erdnussprotein zu essen, das entspricht etwa 2,5 Erdnüssen. Bei den Probanden, die Placebo-Injektionen erhalten hatten, waren es nur 6,8 Prozent. Die Forscher stellten außerdem fest, dass die Omalizumab-Injektionen die Schwellenreaktivität der Teilnehmer nicht nur auf Erdnüsse, sondern auch auf andere gängige Lebensmittelallergene - Milch, Eier, Weizen, Cashews, Walnüsse und Haselnüsse - auf ein Niveau anhoben, das die meisten Patienten vor allergischen Reaktionen nach versehentlichem Verspeisen der Allergene schützt.

Keine absolute Sicherheit

"Der Alltag von Patienten mit Nahrungsmittelallergien ist geprägt von der Angst vor einem versehentlichen Kontakt mit Nahrungsmittelallergenen. Unsere Ergebnisse können für Menschen mit Nahrungsmittelallergien sehr bedeutsam und möglicherweise sogar lebensverändernd zu sein", sagt Studienleiter Robert Wood.

Die Forscher geben allerdings zu bedenken, dass die Studie zwar den Nutzen und die Sicherheit von Omalizumab bei der Behandlung von Lebensmittelallergien belegt. Es gebe aber erhebliche Unterschiede in der Reaktion der einzelnen Teilnehmer. So vertrugen beispielsweise 14 Prozent der Probanden nicht einmal 30 Milligramm Erdnussprotein. Daher müssen sie auch nach der Behandlung die Lebensmittel, auf die sie allergisch reagieren, meiden und weiter Medikamente mit sich führen, die Allergieschocks bekämpfen.

Bis zu acht Prozent der Kinder und zehn Prozent der Erwachsenen haben mindestens eine Nahrungsmittelallergie, und bis zu 86 Prozent reagieren auf mehr als ein Nahrungsmittel allergisch. Diese Erkrankung erfordert ständige Wachsamkeit und hat erhebliche, nachteilige Auswirkungen auf die Lebensqualität, einschließlich der Ernährung, der psychischen Gesundheit und sogar der persönlichen Finanzen.

(Ende)
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