pte20240131010 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

BIPoC-Personen stärker von COVID-19 betroffen

Ethnie hat laut neuer US-Studie einen Einfluss auf verlorene Arbeitstage und Gesundheitszustand


People of Color: Herkunft wirkt sich auf Gesundheit aus (Foto: pixabay.com, Steward Masweneng)
People of Color: Herkunft wirkt sich auf Gesundheit aus (Foto: pixabay.com, Steward Masweneng)

Seattle (pte010/31.01.2024/10:30)

BIPoC-Personen, also Schwarze, Indigene und People of Color, die sich mit COVID-19 infizierten, erlebten mehr negative Folgen sowohl bei der Gesundheit als auch bei Arbeitsausfällen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Kelli O'Laughlin von der University of Washington School of Medicine. Trotz einer ähnlichen Prävalenz der Symptome verfügten hispanische Teilnehmer im Vergleich zu nicht-hispanischen und BIPoC-Personen über mehr negative Auswirkungen in den Bereichen Gesundheitszustand, Aktivitätsgrad und Ausfällen bei der Arbeit.

2.402 Amerikaner beobachtet

Für die Studie haben die Forscher 2.402 US-Amerikaner beobachtet, die sich zwischen 2020 und 2022 erstmals mit dem Virus ansteckten. Die Forscher wollten verstehen, was die Unterschiede steuert und eine Chancengleichheit verunmöglicht. Die Studienautoren vermuten, dass ein Teil der negativen Ergebnisse bei BIPoC-Personen mit sozioökonomischen Ungleichheiten in Verbindung stehen könnten. Es zeigte sich, dass mehrere Minderheitsbevölkerungen von einer schlechteren allgemeinen Gesundheit, einem geringeren Ausmaß an Aktivität oder mehr Ausfällen bei der Arbeit betroffen sind.

Dies bezieht sich insbesondere auf die Monate nach der Infektion mit COVID-19. Die Experten räumen ein, dass die Forschung bislang nicht weiß, wodurch diese unterschiedlichen Auswirkungen verursacht wurden. Bekannt sei jedoch, dass es für diese Betroffenen schwerer sein kann, eine medizinische Versorgung zu erhalten. Das wiederum könnte die Genesung erschweren.

Unterschiede verfestigen sich

O'Laughlin betont, dass bestimmte Gruppen in Frontline-Branchen übermäßig stark vertreten sind, wo es keine Möglichkeit gab, von zu Hause aus zu arbeiten, um so das Risiko einer Infektion zu verringern. Andere Unterschiede bei den Bevölkerungsgruppen könnten auf das Fehlen einer Krankenversicherung, Misstrauen gegenüber dem medizinischen Establishment, kulturellen oder institutionellen Rassismus, medizinische Wüsten oder einen Mangel an sicheren Parks oder Grünflächen in der Nähe des Wohnorts zurückzuführen sein.

Die Studienteilnehmer wurden ersucht, ihre Symptome aus einer Liste mit 22 Möglichkeiten auszuwählen. Dazu gehörten ein Verlust des Geschmackssinns, Kurzatmigkeit oder Halsschmerzen. Drei und sechs Monate nach der Infektion konnten nur wenige symptomatische Unterschiede bei den Gruppierungen festgestellt werden. Bei den BIPoC-Populationen konnten jedoch deutliche Auswirkungen auf die Gesundheit und den Arbeitszeitverlust konstatiert werden.

Mehr verlorene Arbeitstage

Hispanische Patienten berichteten nach drei Monaten rund doppelt so häufig von einer angemessenen oder schlechten Gesundheit und deutlich geringeren Werten bei den Aktivitäten. Nach sechs Monaten konnten diese Unterschiede jedoch nicht mehr nachgewiesen werden. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in anderen Bereichen. Bei asiatischen Teilnehmern war es jedoch wahrscheinlicher, dass es ihnen auch nach sechs Monaten gesundheitlich noch nicht wieder wirklich gut ging.

Berichte von mehr als fünf versäumten Arbeitstagen traten nach drei Monaten bei allen Gruppierungen auf. Nach sechs Monaten waren diese Berichte jedoch bei schwarzen Teilnehmern deutlich häufiger - und zwar um das fast Dreifache. Bei Personen, die einer anderen oder mehreren Ethnien angehörten, war dieser Wert um mehr als das Zweifache erhöht. Die Forschungsergebnisse wurden in "Frontiers in Public Health" veröffentlicht.

(Ende)
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