pte20240223002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Burnout trifft Frauen in Gesundheitsberufen

Untersuchung von US-Wissenschaftlern sieht Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben häufig gestört


Spritze aufziehen: Frauen im Gesundheitswesen leiden mehr (Foto: fernando zhiminaicela, pixabay.com)
Spritze aufziehen: Frauen im Gesundheitswesen leiden mehr (Foto: fernando zhiminaicela, pixabay.com)

Washington (pte002/23.02.2024/06:05)

Frauen in Gesundheitsberufen leiden stärker unter Stress und Burnout-Symptomen als Männer in dieser Branche, zeigt eine Untersuchung der George Washington University School of Medicine and Health Sciences. Hohe Arbeitszufriedenheit und eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben könnten diese Frauen vor schädlichem Stress schützen, so die Wissenschaftler.

Besonderer Erfolgsdruck

"Die Menschen sind nicht dafür gerüstet, mit dem kombinierten, intensiven Druck im Gesundheitswesen umzugehen und haben wenig Möglichkeiten, sich Zeit für sich selbst zu nehmen", so Schlafforscherin Leigh A. Frame. Die COVID-19-Pandemie habe das Thema Burnout im Gesundheitswesen ins Rampenlicht gerückt. Laut Frame stehen vor allem Frauen unter enormem Erfolgsdruck, sowohl zu Hause als auch im Beruf. Dieser könne zu toxischem Stress, beruflichem Burnout, Depressionen, Angstzuständen und sogar Suizidgedanken führen.

Frame und ihre Kollegen haben 71 wissenschaftliche Studien ausgewertet, die zwischen 1979 und 2022 in 26 Ländern und vier Sprachen veröffentlicht wurden. Untersucht wurden weibliche Fachkräfte des Gesundheitswesens, darunter Krankenschwestern, Ärzte, klinische Sozialarbeiter und Anbieter psychologischer Dienste. Viele der Erhebungen wurden anhand von evidenzbasierten Maßstäben für das Wohlbefinden durchgeführt, wie zum Beispiel einem von der Weltgesundheitsorganisation entwickelten Index.

Geschlechter ungleich behandelt

Eine ungleiche Behandlung am Arbeitsplatz je nach Geschlecht führt demnach bei weiblichem Gesundheitspersonal zu zusätzlichem Stress und Burnout. Laut Frame werden etwa Frauen, die in einem Krankenhaus den üblichen Kittel tragen, oft für Krankenschwestern gehalten, auch wenn sie die diensthabende Ärztin sind. Ein weiterer Faktor neben der schlechten Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sei ein Mangel an Autonomie am Arbeitsplatz. Zu den Faktoren, die Frauen vor Stress und Burnout schützen, gehören demnach ein unterstützendes und flexibles Arbeitsumfeld, Zugang zu beruflicher Weiterbildung und eine bewusste Achtsamkeitspraxis.

Die Studie zeigt, dass erholsamer Schlaf, körperliche Aktivität, eine gesunde Ernährung, reich an Pflanzen und frischen Lebensmitteln sowie andere gesundheitsfördernde Gewohnheiten dazu beitragen können, den beruflichen Stress zu verringern. Arbeitgeber im Gesundheitswesen und politische Entscheidungsträger müssten außerdem Lösungen entwickeln, um Burnout vorzubeugen - ein systemweites Problem, das zu Schwierigkeiten wie dem immer drängender werdenden Personalmangel im Gesundheitswesen führe.

(Ende)
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