Deutschland importiert statt produziert Strom
In den ersten sechs Monaten wurde um 11,4 Prozent weniger erzeugt als im ersten Halbjahr 2022
Strommasten: Weniger Kilowattstunden im ersten Halbjahr produziert (Foto: analogicus, pixabay.com) |
Wiesbaden (pte018/06.09.2023/13:55)
In Deutschland ist im ersten Halbjahr 2023 deutlich weniger Strom erzeugt worden. Laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes wurden 233,9 Mrd. Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist - 11,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022.
Exporte noch über Importen
Aufgrund deutlich gestiegener Importe (plus 30,8 Prozent) und gesunkener Exporte (minus 18,1 Prozent) sank die im Netz verfügbare Strommenge allerdings nur um 6,9 Prozent und damit schwächer als die inländische Stromerzeugung. Dennoch überstiegen die deutschen Stromexporte (32,6 Mrd. Kilowattstunden) auch im ersten Halbjahr 2023 die Stromimporte (30,6 Mrd. Kilowattstunden).
Gründe für den Rückgang des verfügbaren Stroms waren Einsparbemühungen wegen hoher Energiepreise und eine konjunkturelle Abschwächung. Der im Vergleich zur insgesamt verfügbaren Strommenge stärkere Rückgang der inländischen Stromerzeugung hängt zudem mit der Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke zum 15. April 2023 zusammen. Importe glichen den Wegfall aus.
Erneuerbare auf dem Vormarsch
Der im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland erzeugte und in das Netz eingespeiste Strom stammte trotz eines Rückgangs um 2,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 mit 53,4 Prozent mehrheitlich aus erneuerbaren Energiequellen (erstes Halbjahr 2022: 48,4 Prozent). Die Einspeisung von Strom aus konventionellen Energieträgern sank um 19,9 Prozent auf einen Anteil von 46,6 Prozent (erstes Halbjahr 2022: 51,6 Prozent).
Der deutsche Exportüberschuss verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich von 16,5 Mrd. auf zwei Mrd. Kilowattstunden. Betrachtet man nur das zweite Quartal 2023, in dem die Kernkraftwerke bis zum Abschalten am 15. April 2023 nur noch eine Mrd. Kilowattstunden Strom erzeugten, wurde mit 18,5 Mrd. Kilowattstunden deutlich mehr Strom importiert als exportiert (11,4 Mrd. Kilowattstunden), heißt es abschließend.
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