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E-Zigaretten verleiten Engländer zum Rauchen

14 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren dampfen laut University College London jetzt regelmäßig


E-Zigarette: verführt junge Menschen zum Rauchen (Foto: pixabay.com, Lindsay Fox)
E-Zigarette: verführt junge Menschen zum Rauchen (Foto: pixabay.com, Lindsay Fox)

London (pte008/03.10.2024/10:30)

Die Zahl der erwachsenen Engländer, die dampfen, aber zuvor nie regelmäßig geraucht haben, ist seit 2021 stark gestiegen. Damals wurden E-Zigaretten zum ersten Mal sehr bekannt. Zu dem Schluss kommen Forscher des University College London. Mit April 2024 nutzen rund eine Mio. Erwachsene täglich und über einen anhaltenden Zeitraum E-Zigaretten. Das entspricht seit 2021 einem Anstieg um das Siebenfache.

Starker Anstieg nachgewiesen

Dieses Phänomen ist vor allem auf junge Erwachsene zurückzuführen. Schätzungen gehen davon aus, dass 14 Prozent der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren, die zuvor nie regelmäßig geraucht haben, jetzt E-Zigaretten dampfen. Die Forscher fanden aber auch heraus, dass sich der Anstieg des Dampfens bei den Erwachsenen seit Beginn 2023 abgeschwächt hat. Für die aktuelle Studie haben die Experten die Umfragedaten der "Smoking Toolkit Study" ausgewertet, die zwischen 2016 und 2024 bei 153.073 Erwachsenen über 18 Jahren durchgeführt wurde. 94.107 hatten zuvor nie regelmäßig Tabak geraucht.

Als Personen, die niemals regelmäßig geraucht hatten, wurden Teilnehmer eingestuft, die angaben, nie regelmäßig ein Jahr oder länger geraucht zu haben. Die Forscher merken in "The Lancet Public Health" an, dass dieser Anteil der Bevölkerung breiter ist als jene Personen, die nie auch nur eine einzige Zigarette geraucht haben. Vor 2021 betrug der Anteil der Menschen, die in England nie regelmäßig geraucht hatten und jetzt E-Zigaretten nutzen, nur durchschnittlich 0,5 Prozent. Bis zum April 2024 ist dieser Prozentsatz auf 3,5 Prozent angestiegen. Das entspricht rund einer Mio. Nutzer von E-Zigaretten.

Trinker sind besonders betroffen

Der stärkste Anstieg fand bei jenen Personen statt, die in jeder Altersgruppe als die stärksten Trinker angesehen wurden. 22 Prozent dieser Alkoholkonsumenten verwendeten auch E-Zigaretten. Bei den Studienteilnehmern, deren Trinkverhalten risikoarm war oder die keinen Alkohol tranken, lagen diese Werte bei drei und 1,3 Prozent. Die Forscher gehen daher davon aus, dass das Dampfen bei Menschen verbreiteter ist, die sonst Zigaretten geraucht hätten. Zudem ist der Anteil von Rauchern bei Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum bekanntermaßen größer.

Zwischen 2021 und 2024 dampften die meisten Erwachsenen, die zuvor nie regelmäßig geraucht hatten, täglich. Dieser Trend stieg so an, dass 2024 mehr als vier Mal so viele Personen angaben, täglich zu den E-Zigaretten zu greifen. Der Anteil stieg von 0,6 auf 2,9 Prozent. Das Profil der Personen, die dampfen, aber nie regelmäßig geraucht hatten, veränderte sich, seit Einweg-E-Zigaretten auf den Markt gekommen sind und bei den Nutzern beliebt wurden. In den vergangenen Jahren waren diese Dampfer eher jünger, ein größerer Anteil bestand aus Frauen und mehr Personen hatten einen höheren oder risikoreicheren Alkoholkonsum. Zudem neigten diese Nutzer dazu, E-Zigaretten länger zu verwenden.

2023/24 dampften sie bereits mehr als ein Jahr. Zusätzlich wurden eher Einweg-E-Zigaretten und bei den Liquids die höchsten Nikotinwerte benutzt. Laut dem Seniorautor Jamie Brown wird das in Großbritannien geplante Verbot der Einweg-E-Zigaretten dieses Problem eher nicht lösen, da beliebte Marken bereits wiederverwendbare Produkte mit einem sehr ähnlichen Design und Preisen lanciert haben.

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