pte20250224019 in Forschung

Erste Christie's-Auktion mit KI-Kunst empört

Mehr als 6.000 Freischaffende haben einen offenen Brief mit vielen Fragen unterschrieben


Umstrittene KI-Kunst: zwischen Fortschritt und Ausbeutung (Foto: pixabay.com, James)
Umstrittene KI-Kunst: zwischen Fortschritt und Ausbeutung (Foto: pixabay.com, James)

New York (pte019/24.02.2025/11:30)

34 mittels KI geschaffene Kunstwerke stehen bei Christie's New York zum Verkauf. Es handelt sich dabei um die erste Auktion, die sich ausschließlich mit KI-Kunst befasst. Christie's argumentiert, dass diese Sammlung darauf abzielt, das menschliche Handeln im Bereich der Kunst in Zeiten der KI zu untersuchen.

Offener Brief kritisiert

Mit dieser Auktion werden aber auch Künstler und Kreativität auf den Prüfstand gestellt. Die Reaktion der Betroffenen erfolgte prompt. Es haben bereits mehr als 6.000 Künstler einen offenen Brief unterschrieben, der das Auktionshaus dazu auffordert, die Auktion abzusagen. Für diese Augmented-Intelligence-Sammlung können von 20. Februar bis 20. März Gebote abgegeben werden.

Sie umfasst Arbeiten der frühen Pioniere wie Harold Cohen bis hin zu zeitgenössischen Innovatoren wie Refik Anadol, Vanessa Rosa and Sougwen Chung. Das Ausmaß des Einsatzes der KI ist sehr unterschiedlich und reicht bis hin zu rein digitalen Arbeiten, die als NFTs verkauft werden. Laut dem offenen Brief sind viele der ausgestellten Arbeiten durch die KI-Nutzung entstanden, die ohne Lizenz anhand von Kunstwerken trainiert wurden, die dem Urheberrecht unterliegen.

Frage des Urheberrechts

Der offene Brief kritisiert, dass dadurch menschliche Künstler ausgebeutet werden und in der Folge kommerzielle KI-Produkte entstehen, die für sie eine Konkurrenz darstellen. Derzeit laufen bereits mehrere Verfahren von Künstlern gegen KI-Unternehmen. Die Hauptfrage wurde bisher nicht beantwortet: Handelt es sich beim Trainieren von KI-Modellen mittels bereits bestehender Kunstwerke um eine Verletzung des Urheberrechts oder um einen Fall von fairer Nutzung.

Manche der Auktionsteilnehmenden stellen sogar in Frage, ob die Bezeichnung "Künstler" überhaupt nötig oder erforderlich ist, um aussagekräftige Bilder oder Artefakte herzustellen. Sie tun viel mehr, als nur Prompts einzugeben. Sie arbeiten mit Daten, verfeinern Modelle und spielen eine aktive Rolle bei der Gestaltung des Ergebnisses. Andererseits haben Künstler, die nicht mit KI arbeiten, berechtigte Sorgen um ihr Einkommen.

(Ende)
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