pte20231127002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Essstörungen nehmen in Großbritannien zu

20 Prozent der jungen Leute sind psychisch krank - Risiko für Mobbing steigt massiv an


Kinder: Auch Spielen gehört inzwischen zur Behandlung (Foto: cambridgechildrens.org.uk)
Kinder: Auch Spielen gehört inzwischen zur Behandlung (Foto: cambridgechildrens.org.uk)

Cambridge (pte002/27.11.2023/06:05)

Jedes fünfte Kind und fast jeder vierte Jugendliche in Großbritannien leidet an einer psychischen Erkrankung - Essstörungen eingeschlossen. Das geht aus dem Bericht "The Mental Health of Children and Young People in England 2023" hervor, den die nationale englische Gesundheitsbehörde vorgelegt hat. Der letzte Bericht dieser Art war 2017 veröffentlicht worden.

Junge Frauen leiden mehr

Bei den Acht- bis 16-Jährigen waren die Raten wahrscheinlicher psychischer Störungen bei Jungen und Mädchen ähnlich, während sie bei den 17- bis 25-Jährigen bei jungen Frauen doppelt so hoch ausfielen wie bei jungen Männern. 2023 wurden bei jedem achten (12,5 Prozent) der 17- bis 19-Jährigen Essstörungen festgestellt, wobei die Raten bei jungen Frauen (20,8 Prozent) viermal höher waren als bei jungen Männern (5,1 Prozent). Mehr als jedes vierte Kind im Alter von acht bis 16 Jahren (26,8 Prozent) mit einer wahrscheinlichen psychischen Störung hat Eltern, die es sich nicht leisten kann, ihre Kinder an Aktivitäten außerhalb der Schule oder Hochschule teilnehmen zu lassen.

Bei Kindern im Alter von elf bis 16 Jahren mit einer wahrscheinlichen psychischen Störung ist die Wahrscheinlichkeit, persönlich gemobbt zu werden, fünfmal höher als bei gesunden Kindern (36,9 gegenüber 7,6 Prozent). Es war auch wahrscheinlicher, dass sie online gemobbt wurden (10,8 gegenüber 2,6 Prozent).

Kinderkrankenhaus neu denken

"Diese Zahlen bestätigen, dass der enorme Anstieg der Überweisungen an Kliniken zur Behandlung von Essstörungen nicht nur darauf zurückzuführen ist, dass mehr Kinder und Jugendliche Hilfe suchen, sondern dass es ein Zeichen dafür ist, dass mehr Kinder und Jugendliche Hilfe benötigen", sagt Tamsin Ford, Leiter der Psychiatrie an der University of Cambridge.

Ford ist auch Forschungsleiterin des Cambridge Children's Hospital. Dort wird jedes Kind in Hinblick auf seine geistige und körperliche Gesundheit behandelt, wobei ein zusätzlicher Schwerpunkt auf dem Wohlbefinden und der Unterstützung der Familie liegt. Psychische Gesundheitsprobleme im Teenager- und Jungerwachsenenalter könnten die Entwicklung eines jungen Menschen in Bezug auf Bildung, Gesundheit, Beschäftigung und soziale Fähigkeiten massiv negativ beeinflussen. Sie glaubt, dass die integrierte Pflege des Hospitals Kindern und Jugendlichen helfen wird, sich schneller zu erholen.

(Ende)
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