pte20250207002 in Forschung

Forscher machen Spikereifen umweltschonend

Königliche Technische Hochschule verspricht weniger Feinstaub bei gleichbleibender Sicherheit


Spikes im Alltag: bieten mehr Halt, gefährden aber die Gesundheit (Foto: David Callahan, kth.se)
Spikes im Alltag: bieten mehr Halt, gefährden aber die Gesundheit (Foto: David Callahan, kth.se)

Stockholm (pte002/07.02.2025/06:05)

Forscher der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) ersetzen die extrem harten kobalthaltigen Nadeln in Spikereifen, die sich in Eis und Schnee krallen, durch weitaus weichere. Diese bieten den gleichen Halt, zerstören den Asphalt jedoch um 20 Prozent weniger. Entsprechend geringer ist die Entwicklung von Feinstaub, argumentieren die Wissenschaftler.

Spikes vielerorts erlaubt

In Ländern mit harten Wintern werden Autos mit Spikereifen ausgestattet, die auf Eis und Schnee weitaus besseren Halt und kürzere Bremswege bieten als Winterreifen. Auch zahlreiche europäische Staaten wie Schweden, Dänemark, Finnland, Österreich und die Schweiz setzen auf diese Lösung, während Spikes beispielsweise in Deutschland verboten sind.

In Tests haben die KTH-Forscher den Asphaltverschleiß und die Partikelemissionen, die durch kobalthaltige Spikes verursacht werden, mit Spikes aus einem eisen- und nickelhaltigen Hartmetall verglichen. Ergebnis: Das Eisen-Nickel-Spikematerial ist auf Eis und festgefahrenem Schnee genauso wirkungsvoll, beschädigt die Straßenoberfläche aber deutlich weniger.

Extreme Härte überflüssig

"Kobaltlegierungen sind so hart, dass sie sich kaum abnutzen. Deshalb werden sie auch für Gesteinsbohrer verwendet", sagt KTH-Forscher Ulf Olofsson. Für Eis und Schnee sei diese extreme Härte dagegen unnötig, und für Asphalt sogar gefährlich. "Dieser ist so weich, dass kobalthaltige Spikes ihn zu ultrafeinen Partikeln zu feinem Pulver zermahlen, das beim Einatmen tief in den Körper eindringt."

Feinstaub steht in starkem Verdacht, Lungenkrankheiten und sogar Krebs zu verursachen. Spikes müssten nur 20 bis 30 Prozent härter als Asphalt sein, um das Fahren auf Eis sicherer zu machen. "Die heute auf dem Markt erhältlichen Spikes sind jedoch doppelt so hart wie das Straßenmaterial und neunmal so hart wie Gletschereis bei minus 40 Grad Celsius. Das ist übertrieben", meint Olofsson.

(Ende)
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