Harvard-Studie: Tierisches Protein erhöht die Sterblichkeit, pflanzliches senkt sie
Austausch von tierischem durch pflanzliches Protein senkt das Sterblichkeitsrisiko deutlich
Heidesheim am Rhein (pts006/09.09.2016/08:00) Eliteforscher der Harvard-Universität - unter ihnen mit Prof. Walter C. Willett einer der weltweit führenden Ernährungsmediziner - haben kürzlich eine Studie veröffentlicht, in der sie untersuchten, wie sich der Verzehr von tierischem und pflanzlichem Protein auf die Sterblichkeit auswirkt. In dieser prospektiven Kohortenstudie (Song et al., 2016) wurden Daten von insgesamt 131.342 Teilnehmern (85.013 Frauen, 46.329 Männer) der Nurses Health Studie (Zeitraum: 1980-2012) und der Health Professionals Follow-up Studie (Zeitraum: 1986-2012) ausgewertet.
Der Verzehr von tierischem Protein lag im Median bei 14 % der Energieaufnahme (9-22 %), während lediglich 4 % der Energie (2-6 %) aus pflanzlichem Protein stammte. Nach Bereinigung der Daten um die wichtigsten Risikofaktoren in Bezug auf Lebensstil und Ernährung zeigte sich, dass tierisches Protein das Sterblichkeitsrisiko - insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen - erhöhte: Je 10 % der Energie, die durch tierisches Protein aufgenommen wurden, erhöhte sich das Sterblichkeitsrisiko um 8 %.
Pflanzliches Protein senkte im Gegenzug das Sterblichkeitsrisiko um 10 % je 3 % Energie aus pflanzlichem Protein. Diese Zusammenhänge bezogen sich jedoch lediglich auf Personen, die mindestens einen der folgenden Risikofaktoren aufwiesen: Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht oder Fettleibigkeit, Bewegungsmangel.
Der höchste Pflanzenproteinverzehr unter den Teilnehmern der Studie führte zu einem um 33 % reduzierten Gesamtsterblichkeits-Risiko, wenn die Daten um die Faktoren Alter, Gesamtenergie- und Fettaufnahme bereinigt wurden. Das Risiko für die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzierte sich auf diese Weise um 40 %, das Risiko an Krebs zu versterben um 28 %. Wurden 3 % der Energie in Form von tierischem Protein ersetzt durch dieselbe Menge an pflanzlichem Protein, so sank das Risiko für die Gesamtsterblichkeit um 34 % (verarbeitetes rotes Fleisch), 12 % (unverarbeitetes rotes Fleisch) bzw. 19 % (Ei).
Diese Zahlen sind noch bemerkenswerter wenn man bedenkt, dass die Probanden mit dem höchsten Verzehr pflanzlichen Proteins immer noch fast 60 % mehr tierisches als pflanzliches Protein verzehrten. Wie viel besser wären diese Studienergebnisse bei einer gesunden pflanzenbetonten Ernährungsweise?
Das Fachbuch "Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts" thematisiert im Kapitel 4 die zahlreichen problematischen Aspekte einer tierproteinreichen Ernährung. Diese sind wissenschaftlich sehr gut belegt, werden aber im Rahmen vieler low-carb-Diäten ignoriert. Dabei opfert man für den kurzfristigen Erfolg einer raschen Gewichtsreduktion langfristig seine Gesundheit.
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Literatur:
Song M, Fung TT, Hu FB, Willett WC, Longo VD, Chan AT, Giovannucci EL (2016): Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality. JAMA Intern Med; [Epub ahead of print].
Über das Dr. Jacobs Institut für komplementärmedizinische Forschung
Das Dr. Jacobs Institut für komplementärmedizinische Forschung http://www.drjacobsinstitut.de hat sich zum Ziel gesetzt, ganzheitliche Zusammenhänge in der Ernährungs- und Naturheilkunde wissenschaftlich aufzuklären.
Pressekontakt:
Dr. rer. nat. Susanne Cichon (Ernährungswissenschaftlerin)
Egstedterstraße 46
55262 Heidesheim am Rhein
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