Holzbau wird mittels KI umweltfreundlicher
Bretter bleiben dank neuer Technik namens "AI Timber" des MIT so, wie die Natur sie geformt hat
Hölzerner Prototyp aus unregelmäßig geformten Brettern (Foto: Carlo Ratti) |
Cambridge/Turin/Schanghai (pte022/22.08.2023/11:32)
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wird der Bau von Gebäuden aus Holz noch umweltverträglicher. Für die Herstellung von einem Kubikmeter Bauholz sind mit herkömmlichen Methoden 2,75 Kubikmeter Holzstämme nötig. Nach dem Verfahren von Carlo Ratti, Stadtplaner am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Gründer des Architekturbüros Carlo Ratti Associati, genügen dafür 1,9 Kubikmeter Holzstämme. Um seine Technik "AI Timber" zu kommerzialisieren, hat Ratti mit seinem Doktoranden Mykola Murashko mit Maestro gleich ein Unternehmen gegründet.
Puzzlespiel für den Computer
Die Grundidee ist, KI und andere Techniken einzusetzen, um die Form der angelieferten Holzstämme zu digitalisieren. Dann werden sie in Bretter zerlegt, die allerdings nicht begradigt werden, wie es üblich ist. Die Form dieser Bretter liegt dann gleich in digitaler Form vor. Eine speziell entwickelte Software setzt sie dann wie ein Puzzle beispielsweise zur Fassade eines ganzen Hauses zusammen.
"Die Reduzierung des Abfalls ist nur ein Vorteil unseres Verfahrens. Die so gestalteten Flächen sind auch ästhetisch schön. Die unregelmäßige Geometrie spiegelt die ursprüngliche Form des Baumes wider. Wir verwenden das Künstliche, um die Brillanz des Natürlichen hervorzuheben", fügt Ratti hinzu.
Holz statt Beton hilft der Umwelt
"Da die Bauindustrie daran arbeitet, ihre Emissionen zu reduzieren - allein die Zementproduktion ist für acht Prozent des von Menschen produzierten CO2 verantwortlich - hat sich Massivholz als Alternative für nachhaltiges Bauen herausgestellt. Das industrielle Sägeverfahren, bei dem Bäume in standardisierte Bretter geschnitten werden, erzeugt jedoch eine große Menge an Abfällen", unterstreicht Ratti.
Nach seiner Methode müssen die unregelmäßig geformten Bretter zwar auch nachbearbeitet werden, doch weit weniger intensiv und damit abfallärmer als mit der Standardmethode. Maestro hat bisher allerdings nur den Prototyp eines dreieckigen Pavillons hergestellt, um die Technik zu demonstrieren. Er ist bis zum 15. September auf dem Campus der Tongji-Universität in Schanghai zu sehen.
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