pte20230802004 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Indiens Hochschulen bilden häufig falsch aus

Vor allem Industrieunternehmen können die Absolventen laut Mercer-Mettl-Studie nicht brauchen


Gebäude einer indischen Universität: Absolventen mit Nachholbedarf (Foto: allduniv.ac.in)
Gebäude einer indischen Universität: Absolventen mit Nachholbedarf (Foto: allduniv.ac.in)

Gurgaon (pte004/02.08.2023/06:15)

Nur 45 Prozent der indischen Hochschulabsolventen, die sich auf eine Stelle bewerben, entsprechen den Anforderungen der Unternehmen und sind bereit, den sich schnell ändernden Bedürfnissen der Industrie gerecht zu werden, wie eine neue Studie des Online-Talentbewertungsunternehmens Mercer Mettl auf Grundlage von Bewertungen von 2.500 Unternehmen und 440.000 Bewerbern nahelegt.

Kaum technische Skills

Vor allem bei technischen Fähigkeiten sieht es schlecht aus. Etwa 53 Prozent der indischen Absolventen sind für nicht-technische Top-Jobs einsetzbar, verglichen mit 44 Prozent der Absolventen, die für technische Top-Jobs geeignet sind. Für Data-Science- und Datenanalysten-Rollen sind 39 Prozent der Bewerber geeignet, bei On-the-Job-Fähigkeiten wie MS Office, Buchhaltung und numerischen Fähigkeiten liegt die Quote bei 61, 60 beziehungsweise 57 Prozent.

Das spiegelt laut den Studienautoren die Stärken indischer Absolventen in den Bereichen Büro-Software und Finanzkompetenzen auf allen Ebenen der Hochschulen wider. Projekt-Management hat mit 23 Prozent die niedrigste Beschäftigungsfähigkeit unter den gefragtesten nicht-technischen Fähigkeiten.

Transformation notwendig

"Fast alle unsere Bildungseinrichtungen müssen sich transformieren, um die Studierenden mit den relevanten Fähigkeiten der Zukunft auszustatten und ihre Lernergebnisse an den Bedürfnissen der Industrie auszurichten", so Siddhartha Gupta, Geschäftsführer von Mercer Mettl. "Die Industrie selbst kämpft mit veränderten Zielvorgaben angesichts der sich ändernden Qualifikationsanforderungen. Wenn der Lehrplan nicht aufholt, wird die Kluft noch größer", heißt es.

Die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen in aufstrebenden Berufen wie Back-End-Entwickler, Data Scientist, Data Analyst und automatisierter Qualitätsanalyse zeigt, dass Studenten aus verschiedenen College-Stufen relativ gleiche Chancen haben, diese Fähigkeiten zu erwerben, möglicherweise durch zusätzliches selbstorganisiertes Lernen und Zugang zu Online-Kursen.

Hochschulen, die in Rankings auf den ersten Plätzen stehen, bringen Absolventen hervor, die höhere technische Fähigkeiten haben als die von Universitäten auf niedrigeren Plätzen. Das liege unter anderem an Lehrplänen, die auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes zugeschnitten sind, am Zugang zu besserer Infrastruktur, der Zusammenarbeit mit der Industrie und erfahreneren Dozenten.

(Ende)
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