pte20240312002 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Innovativer Bluttest weist Übermüdung nach

Bedeutendes Unfallrisiko lässt sich Forschern zufolge wie Alkoholkonsum künftig erkennen


Gähnen: Bluttest kann Übermüdung nachweisen (Foto: Sammy-Sander, pixabay.com)
Gähnen: Bluttest kann Übermüdung nachweisen (Foto: Sammy-Sander, pixabay.com)

Melbourne/Birmingham (pte002/12.03.2024/06:05)

Forscher der Monash University und der University of Birmingham haben einen Bluttest entwickelt, mit dem sich nachweisen lässt, ob eine Person mindestens 18 Stunden ohne Schlaf war. Grundlage hierfür ist ein Biomarker, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 89,1 Prozent auf einen 24-stündigen Schlafmangel hindeutet.

Für Gesundheit wichtig

"Das ist eine wirklich aufregende Entdeckung für Schlafforscher und könnte für das künftige Management von Gesundheit und Sicherheit im Zusammenhang mit unzureichendem Schlaf von großer Bedeutung sein", unterstreicht Forschungsleiterin und Schlafforscherin Clare Anderson von der University of Birmingham. Es gebe deutliche Hinweise darauf, dass weniger als fünf Stunden Schlaf mit unsicherem Fahren verbunden sei.

"Autofahren nach 24 Stunden Wachzustand mindert die Aufmerksamkeit mindestens ebenso stark wie ein Promille Alkohol im Blut", so Anderson. Wann der Test für die Überprüfung von Unfallfahrern zur Verfügung steht, ist noch offen. Er müsse zunächst in einer weniger kontrollierten Umgebung seine Zuverlässigkeit beweisen, insbesondere wenn er vermeintlich übermüdete Unfallfahrer überführen soll, meint Katy Jeppe, die zum Entwickler-Team gehört.

Vergleich mit Alkoholtests

"Objektive Tests, mit denen Personen identifiziert werden können, die eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen, werden in Situationen, in denen ein Fehler tödlich sein kann, dringend benötigt. Alkoholtests haben einen entscheidenden Beitrag zur Verringerung von Verkehrsunfällen und den damit verbundenen schweren Verletzungen und Todesfällen geleistet, und es ist möglich, dass wir dasselbe bei Übermüdung erreichen können", hofft Anderson.

Die Forscher arbeiten jetzt daran, den Übermüdungs-Biomarker in der Atemluft nachzuweisen. Wenn das gelingt, könnten Unfallfahrer, die zu lange wach gewesen sind, künftig leicht überführt werden, ähnlich wie beim Pusten ins Röhrchen eines Atemalkoholtestgeräts.

(Ende)
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