pte20230906004 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Invasive Arten kosten im Jahr 423 Mrd. Dollar

Klimawandel beschleunigt die Ausbreitung laut Forschern in einem noch nie dagewesen Tempo


Hermelin: Neuseeland macht Jagd auf diese invasive Art (Foto: Andreas Hoja, pixabay.com)
Hermelin: Neuseeland macht Jagd auf diese invasive Art (Foto: Andreas Hoja, pixabay.com)

Bonn (pte004/06.09.2023/06:15)

Invasive Arten aus dem pflanzlichen und tierischen Bereich kosten die Weltwirtschaft jährlich 423 Mrd. Dollar. Seit den 1970er-Jahren haben sich die Schäden jedes Jahrzehnt vervierfacht. So steht es im "Sachstandsbericht über invasive gebietsfremde Arten und ihre Bekämpfung" der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services der Vereinten Nationen. Die 86 Experten aus 49 Ländern bewerten darin die globalen Auswirkungen von rund 3.500 schädlichen invasiven Arten. So sind sie auch für 60 Prozent der Ausrottung von heimischen Pflanzen und Tieren verantwortlich.

Hermelin, Ratte und Opossum

"Acht Prozent der rund 420 Mrd. Dollar, die in dem Bericht genannt werden, sind auf die Kosten für die Bekämpfung invasiver Schädlinge im Jahr 2019 zurückzuführen", sagt Angela McGaughran, Dozentin und leitende Forscherin des Invasomics Lab an der University of Waikato. Der Rest seien finanzielle Einbußen, etwa in der Landwirtschaft und bei den Gesundheitskosten.

Neuseeland ist der Expertin zufolge gerade dabei, das Land von Ratten, Hermelinen und Opossums zu befreien, die "illegal eingereist" sind und die heimische Tierwelt bedrohen. In Europa gehört vor allem die Nilgans zu den Bedrohungen, weil sie heimische Gänse und Enten verdrängt - oder das Drüsige Springkraut, das heimische Pflanzen absterben lässt.

Inseln sind besonders bedroht

Laut Anibal Pauchard von der University of Montana sind invasive Arten auf Inseln am schädlichsten. Die Zahl der gebietsfremden Pflanzen übersteige bereits auf mehr als 25 Prozent aller Inseln die Zahl der einheimischen Pflanzen. Würden keine Gegenmaßnahmen getroffen, stiege die Zahl der Eindringlinge bis 2050 um 36 Prozent an. Der Klimawandel beschleunige den Prozess in einem noch nie dagewesenen Tempo.

Auch Helen Roy vom UK Centre for Ecology & Hydrology sagt, dass Faktoren wie eine sich beschleunigende Weltwirtschaft, eine intensivierte und erweiterte Land- und Meeresnutzung sowie demografische Veränderungen dazu führen, dass sich die Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten noch verschlimmern. Bereits etablierte gebietsfremde Arten würden ihr Verbreitungsgebiet weiter ausdehnen und in weitere Länder und Regionen vordringen.

(Ende)
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