pte20240305020 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Kap Verde: Insektizidfarbe tötet Moskitos ab

Wissenschaftliche Studie der Jean Piaget University belegt Wirksamkeit von bis zu zwölf Monaten


Kap Verde: Neue Anti-Moskito-Farbe schützt vor Infektionen (Foto: pixabay.com, Adam Purser)
Kap Verde: Neue Anti-Moskito-Farbe schützt vor Infektionen (Foto: pixabay.com, Adam Purser)

Praia (pte020/05.03.2024/10:30)

Lara Ferrero Gómez von der Jean Piaget University hat mit der VESTA-Insektizidfarbe den Gelbfiebermoskito Aedes aegypti in Praia in Kap Verde zumindest ein Jahr lang abgetötet. "Diese Farbe wurde auch von der Bevölkerung gut angenommen. 98 Prozent bestätigen nach dem Auftragen den Rückgang von Moskitos im Inneren ihrer Wohnsitze", heißt es. Bei einem groß angelegten Feldversuch malten ausgebildete Freiwillige 228 Häuser in zwei Vierteln von Praia aus, die sehr anfällig für durch Moskitos übertragene Krankheiten sind. Details sind in "Frontiers in Tropical Diseases" publiziert.

Umfassende Feldstudie

Verantwortlich für das hohe Aufkommen der Insekten sind unzureichende Entwässerung, die in der Regenzeit zu Überschwemmungen führt, und das schlechte Abwasser-Management. Zusätzlich legen in Kap Verde viele Haushalte Wasservorräte an, die häufig auch nicht sicher sind. Anlass dafür ist die unzureichende und immer wieder unterbrochene Wasserversorgung. Nach einem, drei, sechs und zwölf Monaten wurden in jedem der beiden Viertel "WHO Cone Bioassays" bei zwei nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Häusern durchgeführt.

Diese Bioassays zeichnen die Sterblichkeit von A. aegyptimosquitoes nach dem Kontakt im Ausmaß binnen 30 Minuten nach dem Kontakt mit der Farbe auf. Damit kann laut Ferrero Gómez die Wirksamkeit der Insektizidfarbe direkt evaluiert werden. Alle drei Farbrezepturen führten einen Monat, nachdem die Häuser ausgemalt worden waren, zur vollständigen Mortalität der Moskitos. Nach drei Monaten überschritten alle drei Farben immer noch die Effizienzschwelle der WHO, die bei 80 Prozent angesiedelt ist. Nach sechs Monaten erreichten zwei der Farbrezepturen diesen Grenzwert nicht mehr.

Insektizide beugen vor

Nur die VESTA-Farbe erreicht die WHO-Werte auch nach sechs und zwölf Monaten noch. Ihre Wirksamkeit beruht auf der Freisetzung von sehr kleinen Mengen an Insektiziden über einen langen Zeitraum. Dadurch wird VESTA laut Ferrero Gómez nachhaltiger und umweltfreundlicher. Bei den Bewohnern der Häuser konnten keine ernsten Auswirkungen der Farbe festgestellt werden. Zehn Prozent der Teilnehmer berichteten von Nebenwirkungen wie leichten Irritationen von Augen und Nase. Vier Prozent bekamen nach dem Auftragen Kopfschmerzen.

Zu Beginn dieses Jahr war Kap Verde das dritte afrikanische Land, das von der WHO als frei von Malaria erklärt wurde. Die Herausforderung besteht jetzt darin, ein Wiederauftreten zu verhindern. Auf Malaria und andere Krankheiten, die durch Parasiten, Viren und Bakterien verursacht werden, die von Organismen übertragen werden, die infektiöse Pathogene verbreiten, entfallen weltweit mehr als 17 Prozent aller Infektionskrankheiten. Diese vektorübertragenen Krankheiten werden normalerweise von Insekten wie Moskitos, Fliegen und Zecken übertragen.

(Ende)
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