pte20240626002 Produkte/Innovationen, Auto/Verkehr

KI erkennt betrunkene Autofahrer zuverlässig

Smarte Bildauswertung von Forschern der Edith Cowan University warnt bei Fahruntüchtigkeit


Trinken am Tresen: KI erkennt Alkoholisierungsgrad am Gesicht (Foto: Social Butterfly, pixabay.com)
Trinken am Tresen: KI erkennt Alkoholisierungsgrad am Gesicht (Foto: Social Butterfly, pixabay.com)

Perth (pte002/26.06.2024/06:05)

Anhand eines nicht einmal einminütigen Videos erkennt eine KI-Bildauswertungs-Software, ob ein Mensch so viel Alkohol getrunken hat, dass er nicht mehr Auto fahren darf. Syed Zulqarnain Gilani von der Edith Cowan University hat den Algorithmus gemeinsam mit der Doktorandin Ensiyeh Keshtkaran entwickelt. Es genügen demnach Bilder, die die in manchen Autos schon vorhandene Kamera aufnimmt, deren Bilder normalerweise genutzt werden, um zu warnen, wenn der Fahrer übermüdet ist.

Training mit Trinker-Bildern

Die Forscher haben unzählige Videos von Gesichtern nüchterner, angetrunkener und stark alkoholisierter Menschen gesammelt, die in einem Fahrsimulator ohne Gefahr für sich selbst und andere "unterwegs" waren. Den Bildern ordneten die Wissenschaftler den Alkoholisierungsgrad der jeweiligen Person zu.

Mit diesen Kombinationen aus Videos von Gesichtern und Promillewerten trainierten die Forscher eine Bildauswertungs-Software. Kriterien waren Gesichtszüge, Blickrichtung und Kopfhaltung. "Unser System erkennt verschiedene Grade der Beeinträchtigung durch Alkohol mit einer Trefferquote von 75 Prozent", so Keshtkaran.

Kontrolle auch per Smartphone

Das Verfahren könnte nicht nur eingesetzt werden, um Bilder auszuwerten, die mit Fahrerüberwachungssystemen und Eye-Tracking-Technologien ausgestattet sind, sondern auch auf Smartphones installiert werden, heißt es. Fahrer, die nicht sicher sind, ob sie unter der Promille-Grenze sind, könnten sich dann selbst testen.

"Unser System ist in der Lage, den Rauschzustand zu Beginn einer Fahrt zu erkennen, sodass möglicherweise verhindert werden kann, dass beeinträchtigte Fahrer am Straßenverkehr teilnehmen. Damit unterscheidet es sich von Methoden, die auf beobachtbarem Fahrverhalten beruhen und einen längeren aktiven Fahrbetrieb erfordern, um eine Beeinträchtigung zu erkennen", sagt Keshtkaran.

"Unser nächster Schritt ist die Bestimmung der Mindestauflösung der Videos für die Erkennung von Trunkenheit", ergänzt Gilani. Wenn sich Videos mit niedriger Auflösung als ausreichend erweisen, könne diese Technologie in am Straßenrand installierten Überwachungskameras eingesetzt werden, die betrunkene Fahrer aus der Ferne erkennen. Trunkenheit am Steuer ist die Ursache für etwa 30 Prozent der tödlichen Unfälle in Australien.

(Ende)
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