KI reduziert Abgas und Kosten im Straßenbau
Forschungszentrum SINTEF realisiert automatische Einsatzplanung für bis zu 200 Maschinen
Baustelle: KI koordiniert den Einsatz von Straßenbaumaschinen (Foto: Siggy Nowak, pixabay.com) |
Trondheim/Stockholm (pte002/27.03.2023/06:05)
Mittels Künstlicher Intelligenz (KI) wollen Computerwissenschaftler des norwegischen Forschungszentrums SINTEF und drei skandinavische Industrieunternehmen die Kosten bei Straßenbau massiv senken und gleichzeitig die Umwelt entlasten. Baumaschinen stehen 40 bis 60 Prozent der Zeit, in der sie im Einsatz sind, mit laufenden Motoren nutzlos herum, so Schätzungen der norwegischen Straßenbau-Industrie. Wenn sie plötzlich benötigt werden, müssen sie umgehend in Aktion treten. Bei großen Straßenprojekten werden bis zu 200 Maschinen gleichzeitig eingesetzt.
KI schließt Verzögerung aus
Die beteiligten Forscher haben Algorithmen entwickelt, die KI nutzen, um die Baumaschinenflotte automatisch zu koordinieren. Das Ergebnis sind weniger Emissionen, effizienteres Bauen und geringere Kosten. In die Berechnung fließen die Standorte aller Baumaschinen und deren Bewegungen ein.
Auf der anderen Seite werden die Arbeitsanforderungen berücksichtigt: Wann und wo zu einer bestimmten Zeit ein Bagger benötigt wird, beispielsweise. Der Algorithmus sucht das Gerät aus, das dem Einsatzort am nächsten ist und gibt das Kommando "Motor an" so rechtzeitig an, dass es keine Verzögerung gibt. Das alles für bis zu 200 Maschinen.
Baubranche soll profitieren
Die Entwickler haben ihr neues Verfahren bei zwei großen Straßenbauprojekten in Norwegen getestet. Mit dieser computergestützten Planung konnte der Treibstoffverbrauch und damit die Emissionen um zehn Prozent gesenkt werden. Insgesamt könnten die Straßenbauer in Skandinavien den Kraftstoffverbrauch um mehr als 13 Mio. Liter pro Jahr reduzieren, so das Bauunternehmen Skanska, das an dem Projekt beteiligt ist.
Skanska ist auch Teilhaber des Software-Unternehmens Ditio. Es hat eine Plattform entwickelt, die die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt der gesamten Baubranche zugänglich macht. Die Bauindustrie trägt derzeit zu 15 Prozent der Treibhausgasemissionen Norwegens bei.
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