pte20240410004 Unternehmen/Wirtschaft, Forschung/Entwicklung

Klatsch und Tratsch im Büro macht Freunde

Laut Forschern der Auckland University of Technology kommt es aber auf die Beweggründe an


Hören: Bei Klatsch und Tratsch wird manch ein Ohr
Hören: Bei Klatsch und Tratsch wird manch ein Ohr "größer" (Foto: PublicDomainPictures, pixabay.com)

Auckland (pte004/10.04.2024/06:10)

Klatsch und Tratsch im Büro ist ein wertvoller, wenn auch riskanter Weg, Beziehungen aufzubauen. Das glauben Rachel Morrison und James Greenslade-Yeats von der Auckland University of Technology. "Traditionell verpönt und als unproduktiv oder sogar abartig gebrandmarkt, zeichnen neuere Forschungen ein komplexeres Bild von Klatsch und Tratsch", so die Wissenschaftler.

Gefährliches Unterfangen

Einige Studien deuten darauf hin, dass Tratsch zu Freundschaften zwischen Kollegen führt, andere wiederum, dass dieser die Beziehungen am Arbeitsplatz untergräbt. "Unsere Untersuchungen zeigen, dass diese scheinbar widersprüchlichen Ergebnisse darauf zurückzuführen sind, dass die Nuancen, wie Klatsch die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz prägt, missverstanden werden", so die Experten.

Die Forscher haben sich auf die Empfänger von Klatsch und Tratsch konzentriert und danach gefragt, wie sie diesen Austausch wahrnehmen und welche Auswirkungen der Empfang von Klatsch und Tratsch auf ihre Beziehungen zu den Kollegen hat. Sie wählten drei Betrachtungsweisen, um Klatsch am Arbeitsplatz zu verstehen. Die "Austauschperspektive" geht davon aus, dass Klatsch und Tratsch die Mitarbeiter durch eine Art Gegenleistung aneinander bindet. Ein Kollege bietet möglicherweise Informationshäppchen an und erwartet im Gegenzug soziale Unterstützung und Insiderinformationen.

Art des Klatsches relevant

Eine andere Perspektive konzentriert sich darauf, wie Klatsch und Tratsch die Ansichten der Empfänger über die Zielpersonen - die Personen, über die getratscht wird - prägen. Wichtige Infos können weitergegeben werden, um andere vor Kollegen zu warnen, die jemandem schaden können, oder um jemanden als besonders vertrauenswürdig dazustellen. Schließlich bezieht sich die "Klatsch-Valenz" darauf, ob Klatsch positive oder negative Infos über die Zielperson vermittelt.

Schätzt der Empfänger die Absichten des Plauderers als echt und authentisch ein, kann Klatsch eine neue Freundschaft besiegeln oder eine alte wieder aufleben lassen, meinen die Forscher. "Merkwürdigerweise - und vielleicht auch ein wenig beunruhigend - haben wir festgestellt, dass negativer Klatsch stärker zum Aufbau von Freundschaften beiträgt als positiver Klatsch, vorausgesetzt, die Absichten werden als echt interpretiert", heißt es. Werden die Absichten der Klatschtanten jedoch als eigennützig eingeschätzt, sinke das Vertrauen des Empfängers in ihn, und die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Freunde werden, sei gering.

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