pte20250310038 in Business

Krise trotz gestiegener Industrieproduktion

Destatis meldet positive Januar-Zahlen - Experte des IfW Kiel sieht jedoch keine Trendwende


Schweißer: Deutsche Industrie hat wieder mehr zu tun (Foto: pixabay.com, TA_t)
Schweißer: Deutsche Industrie hat wieder mehr zu tun (Foto: pixabay.com, TA_t)

Wiesbaden/Kiel (pte038/10.03.2025/13:50)

Die laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im Januar dieses Jahres gegenüber Dezember 2024 um 2,6 Prozent gestiegene Industrieproduktion ist laut Niels Jannsen, Konjunkturanalyst beim Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), kein Grund für überschäumenden Optimismus.

"Insgesamt wurde durch das deutliche Plus im Januar jedoch lediglich das Minus vom Dezember wieder gut gemacht. Die Industrie befindet sich weiterhin in der Krise. Eine Trendwende hin zu einer wieder deutlich höheren Industrieproduktion ist noch nicht absehbar", konstatiert Jannsen.

Autobranche wieder besser

Die Produktion im Januar ist laut den Bundesstatistikern auf den Anstieg in der Autobranche (plus 6,4 Prozent zum Vormonat) zurückzuführen. Auch die Produktionszuwächse in der Nahrungsmittelindustrie (plus 7,5 Prozent) und in der Maschinenwartung und -montage (plus 15,6 Prozent) beeinflussten das Gesamtergebnis positiv, heißt es.

Negativ wirkte sich laut dem Bundesamt hingegen der Rückgang im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen (minus 7,7 Prozent) aus. Außerhalb der Industrie sank die Erzeugung von Energie um 0,5 Prozent im Januar im Vergleich zum Vormonat. Die Bauproduktion stieg hingegen um 0,4 Prozent.

Geopolitische Unsicherheiten

Jannsen nach bewegen sich die Auftragseingänge bei großen monatlichen Schwankungen bereits seit einiger Zeit seitwärts "und sprechen dafür, dass die Industrieproduktion immerhin ihren seit fast zwei Jahren anhaltenden Abwärtstrend stoppen könnte". Das Geschäftsklima in der Industrie sei weiterhin schlecht.

Dazu dürften neben den strukturellen Problemen auch das unsichere geopolitische Umfeld und konkret die drohenden US-Zollerhöhungen wesentlich beitragen, stellt der Konjunkturexperte des IfW Kiel fest. Höhere US-Zölle würden der Industrie den nächsten Rückschlag versetzen. Besonders stark wäre die Automobilbranche betroffen, heißt es.

(Ende)
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