Labor-Fleisch wächst auf Aloe-Vera-Gerüsten
Studie der Hebräischen Universität Jerusalem sieht Ersatz für Steaks, Koteletts und Hühnerbeine
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Aloe Vera: Naturprodukt begünstigt Pseudo-Fleisch-Herstellung (Foto: pixabay.com, cegoh) |
Jerusalem (pte003/13.03.2025/06:10)
Forscher der Hebräischen Universität Jerusalem wollen mit Koteletts, Steaks und Hühnerbeinen aus dem Labor einen gewaltigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten. Bisher war es jedoch nicht möglich, naturidentisches Fleisch mit vertretbarem Aufwand zu züchten. Das "Gerüst" der Experten ist aus dem Naturprodukt Aloe Vera, an dem die tierischen Zellen emporwachsen, wenn sie sich in einer Nährlösung vermehren.
Laborfleisch hat Fettgewebe
Aloe Vera verbleibt laut Oded Shoseyov und Sharon Schlesinger zwar im Fleisch, stört aber nicht dessen Geschmack, heißt es. Durch Zugabe von Ölsäure während des Wachstumsprozesses bilden sich sogar neben dem Muskelfleisch Fettgewebe, das für den Geschmack wichtig ist. Der gesamte Prozess findet in einen Bioreaktor statt.
"Aloe Vera ist seit Langem für ihre medizinischen und ernährungsphysiologischen Vorteile bekannt, aber unsere Studie zeigt, dass sie auch ein großes Potenzial für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion hat. Durch die Umwandlung dieses natürlichen Produkts in ein biokompatibles Gerüst machen wir einen bedeutenden Schritt in Richtung einer skalierbaren, kostengünstigen Produktion von kultiviertem Fleisch, die dazu beitragen könnte, globale Herausforderungen in den Bereichen Ernährungssicherheit und Umwelt zu bewältigen", so Schlesinger.
Basismaterial über Biopsie
Die Gerüste, die aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten gewonnen werden, weisen eine poröse Struktur auf, die Flüssigkeiten zurückhält und das Wachstum von Zellen begünstigt. Diese werden den Tieren per Biopsie nahezu schmerzfrei entnommen, sodass sie ohne Einschränkungen weiterleben können, obwohl Fleisch, das quasi von ihnen stammt, verspeist werden kann.
Weltweit werden jährlich zwischen 300.000 und 500.000 Tonnen Aloe Vera produziert. Die Pflanze wird vor allem von der kosmetischen Industrie verwendet. Die israelischen Wissenschaftler glauben, dass sich davon künftig genug abzweigen lässt, um große Mengen an Laborfleisch zu züchten.
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