pte20240111003 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Migration ist für viele Zielländer eine Chance

Britische Wissenschaftler sehen intelligente Einwanderungspolitik aber als Grundvoraussetzung


Bunte Hände: Migration kann Nachhaltigkeit verbessern (Foto: Ralphs_Fotos, pixabay.com)
Bunte Hände: Migration kann Nachhaltigkeit verbessern (Foto: Ralphs_Fotos, pixabay.com)

Exeter/Cambridge/Maastricht (pte003/11.01.2024/06:10)

Eine intelligente Einwanderungspolitik kann einem Land helfen, seine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Darunter ist die Befriedigung von Bedürfnissen der gegenwärtigen und künftigen Generationen zu verstehen. "Migranten können an ihren neuen Standorten eine transformative Kraft sein und Energie und Ideen einbringen, die die Wirtschaft ankurbeln können - einschließlich des grünen Wandels. Eine schlecht gesteuerte Migration kann jedoch die Ungleichheit vertiefen und die Umweltschäden verstärken", so Neil Adger von der University of Exeter.

Beweise aus verschiedenen Orten

"Um die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Migration richtig zu verstehen, brauchen wir eine umfassende Bewertung, die Menschen einbezieht, die auf der Suche nach Möglichkeiten zur Verbesserung ihres Wohlbefindens umziehen", ergänzt Bill Clark von der Harvard University.

Die Äußerungen basieren auf einer Reihe von Studien, die zeigen, dass neue Richtlinien zur Steuerung der Migration erforderlich sind, um die Nachhaltigkeit zu maximieren und unfreiwillige Vertreibungen aufgrund von Konflikten oder Katastrophen zu minimieren. Die Studien basieren auf Beweisen aus verschiedenen Orten, darunter Thailand, pazifische Inselstaaten, aus den größten Flüchtlingslagern der Welt sowie aus europäischen und amerikanischen Städten.

Wissenschaft braucht neuen Fokus

"Derzeit werden Nachhaltigkeit und Migration oft getrennt betrachtet. Wir brauchen eine neue Politik, die die Migration im Interesse der Menschen und des Planeten steuert, sowohl jetzt als auch in der Zukunft. Bisher konzentrierte sich die Forschung eher auf Menschen, die vor Konflikten oder Katastrophen fliehen", so Migrationsforscherin Sonja Fransen von der Universität Maastricht.

"Es ist von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen der Migration auf die Orte zu berücksichtigen, die die Menschen verlassen, aber auch auf die Orte, in die sie fliehen", meint Ricardo Safra de Campos, Humangeograf an der University of Exeter. "Die überwiegende Mehrheit der Migranten zieht freiwillig um auf der Suche nach einem besseren Leben."

Aber eine wachsende Zahl - mittlerweile vielleicht zehn Prozent aller Migranten - ziehen unfreiwillig um, auf der Flucht vor sozialen oder umweltbedingten Belastungen wie Konflikten und Klimawandel. Die meisten dieser Migranten konzentrierten sich an Orten, die nahe ihrer Heimat liegen. Dort stellten sie unverhältnismäßige Herausforderungen dar. Eine Chance für die Zielgebiete seien jedoch jüngere, wirtschaftlich aktive Erwachsene, die meist zuerst abwandern.

(Ende)
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