pte20240320017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Minimal invasive Prostatakrebs-Therapie besser

Verfahren TULSA setzt auf MRI und transurethralen Ultraschall und erzielt optimale Ergebnisse


Harninkontinenz: mögliche Nebenwirkung nach einer Standard-OP (Foto: pixabay.com/Stefan Schweihofer)
Harninkontinenz: mögliche Nebenwirkung nach einer Standard-OP (Foto: pixabay.com/Stefan Schweihofer)

Los Angeles (pte017/20.03.2024/10:30)

Eine minimal invasive Behandlung mittels MRI und transurethralem Ultraschall statt einer OP oder Strahlenbehandlung hilft bei Prostatakrebs, zeigt eine Studie unter der Leitung von Steven S. Raman von der David Geffen School of Medicine at UCLA. Bisher gehen traditionelle Behandlungsmethoden häufig mit einem Risiko von Nebenwirkungen wie Inkontinenz oder einer erektilen Dysfunktion einher, die ihrerseits eine erhebliche Sterblichkeit und negative Auswirkungen auf den Lebensstil mit sich bringen. Laut den Forschern gibt es jetzt für manche Patienten eine dauerhafte Alternative bei der Behandlung der Prostata.

Lückenlose Überwachung

Die sogenannte "MRI-guided transurethral ultrasound ablation" (TULSA) schließt eine künftige Behandlung mittels OP oder Bestrahlung nicht aus. Laut Raman erkrankt einer von acht Männern im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs. TULSA hätte, so der Forscher, wenn dieser Behandlungsansatz validiert wird, das Potenzial, den Behandlungsstandard bei Tausenden Männern zu verändern.

Bei der Behandlung mit TULSA wird ein kleines Gerät, das einem Katheter ähnelt, über die Harnröhre in die Prostata eingeführt. Das MRI wird dann dafür eingesetzt, die genaue Positionierung von zehn therapeutischen Ultraschallelementen zu steuern. Mittels MR-Thermometrie wird dann das Gewebe überwacht, wenn es auf mehr als 55 Grad erhöht wird. Damit wird das Ausmaß der Hitze eingeschränkt, das auf die empfindlichen Nerven einwirkt, die die Prostata umgeben.

Dabei rotiert das Gerät um die gesamte Drüse. Dieses Verfahren kann innerhalb von zwei bis drei Stunden unter Narkose entweder ambulant oder in einem Krankenhaus durchgeführt werden. Raman zufolge wird dabei die Fähigkeit zum Abtöten der Krebszellen maximiert und die kollateralen Schäden minimiert. Die Kontinenz und Potenz der Patienten sollen dabei erhalten bleiben, heißt es.

Gute Ergebnisse erzielt

Bei der retrospektiven Beobachtungsstudie wiesen die Patienten Verbesserungen bei der Verringerung des Vorhandenseins von Krebs, der Prostatagröße und den PSA-Werten auf. Bei einer nach einem Jahr durchgeführten Biopsie konnte bei 76 Prozent der Betroffenen kein Krebs mehr nachgewiesen werden. Zu dem Zeitpunkt hatte sich auch das durchschnittliche Prostatavolumen um 92 Prozent verringert. Nach fünf Jahren hatte sich der PSA-Wert von 6.3 ng/ml auf 0.63 ng/ml reduziert.

Auch die weiteren Ergebnisse waren positiv. Nach fünf Jahren waren 92 Prozent der Patienten wieder kontinent und 87 Prozent konnten sich ihre erektile Funktion erhalten. An der Studie haben 115 Männer aus fünf Ländern teilgenommen. Diese Forschungsergebnisse werden auf dem Jahrestreffen der Society of Interventional Radiology Annual Scientific Meeting in Salt Lake City der Öffentlichkeit präsentiert.

(Ende)
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