Atomstromfilter ist teurer Schwindel
NucleoStop erkennt atomar hergestellten Strom und schickt ihn zurück
Wien (pte) (pte003/11.01.2000/09:00) Das kleine schwarze Kästchen mit der Aufschrift "NucleoStop - Atomstromfilter" kann, so der unbekannte Hersteller, Atomstrom trennen und wieder zurück ins Netz befördern. Strom, der anders hergestellt wurde, akzeptiert der kleine kluge Apparat. Schade daran ist nur, dass es sich bei diesem Produkt um Scharlatanerie handelt.
Der Atomstromfilter http://www.nucleostop.onlinehome.de kostet rund 12.600 Schilling und reagiert auf Atomstrom. Sobald das Gerät den atomar hergestellten Strom erkennt, schickt es diesen wieder dorthin, wo er herkommt. Professor Otto Eder, Physiker am Forschungszentrum Seibersdorf http://www.arcs.ac.at meinte gegenüber pressetext.austria: "Alles, was ich als Physiker sagen kann, ist, dass sich Strom mit Spannung und Frequenz definiert, nicht aber unterscheidbar ist, aus welcher Quelle er kommt." Die Herstellung sei immer die gleiche: eine Turbine betreibt einen Generator, der den Strom herstellt. Somit könne nicht gesagt werden, ob der Strom aus einem Dampf-, Atom-, oder Laufkraftwerk stamme.
Der Hersteller des Atomfilters behauptet zumindest, dass der bei jeder Kernspaltung entstehende "Tachyonen-Impuls" nicht in Strom umgewandelt werden könne. Dieser Impuls mache es letztlich auch möglich, Atomstrom von anderen Sromquellen zu unterscheiden. "Tachyonen sind kein gängiger Begriff in der Physik und auch nicht in der Stromherstellung", erklärte Eder. Er habe diesen Terminus noch nie vorher gehört.
Trotz der auf der Homepage abgedruckten schwärmerischen Aussagen zum NucleoStop, wie zum Beispiel von Frau M.D. aus D. :"Ich kann mir ein Leben ohne NucleoStop nicht mehr vorstellen ..." und der Aussage von Herrn F.L. aus U: "Eine sehr sinnvolle Investition", warnt die Akademie für Umwelt und Natur des Landes Oberösterreich vor der "Scharlatanerie", bei der nicht eindeutig geklärt sei, ob es sich dabei um Jux oder ein ernstgemeintes Angebot handle. Der Hersteller und das Unternehmen waren aus der Homepage jedenfalls nicht ersichtlich. Wer Kaufinteresse zeigt, schickt einfach ein kurzes Mail.
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