pts20000919027 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Telefonica will UMTS-Lizenz um jeden Preis

Tochter European Telecom mit Gratis-Telefonie im nächsten halben Jahr


Baden (pts027/19.09.2000/12:55) In Österreich werden nur fünf bis sechs alternative Telekomanbieter in den nächsten beiden Jahren überleben. Diese Meinung vertrat Michael Gerscha, zuständig für Sales & New Business bei European Telecom http://www.europeantelecom.at auf der Telekommesse tel.con 2000 http://www.iir.at/telcon2000.html in Baden. "Für jeden Carrier, der nicht auf UMTS setzt, wird es sehr eng werden, da alle Medienwelten hier zusammen fließen", so Gerscha. Der Contentkauf gewinne an Bedeutung, da der Wert eines Angebotes zunehmend von den Inhalten bestimmt werde. Die spanische Muttergesellschaft Telefonica werde sowohl in Österreich als auch in Italien sicher ein Spieler am UMTS-Markt sein - "völlig egal, was das kostet". Im Laufe der nächsten sechs Monate will der Betreiber Gratis-Telefongespräche anbieten.

Das Angebot der so genannten "Calls for free" wird laut Gerscha deshalb funktionieren, weil die European Telecom aufgrund der Zusammenschalttarife bei den Incoming Calls so viel verdiene, dass die Outgoing Calls unter bestimmten Bedingungen verschenkt werden könnten. Gerscha kündigte auch neue Marketingaktionen wie etwa Loyalitätsprogramme, Gesprächsgutschriften, kundenspezifische Tarife und einen neuen Portalauftritt an. An Übernahmen von anderen Anbietern sei die European Telecom nicht interessiert. "Wir haben eine ganze Liste von Betreibern, die sich uns zum Preis von 60 bis 70 Prozent ihres Jahresumsatzes zum Kauf angeboten haben, aber wir haben abgelehnt."

Über die Zukunft der Telekom Austria urteilte der Manager pessimistisch. "Die Telekom hat aufgrund politischer Einflüsse ihre Zukunft als Global Player vergeben." Sie habe es versäumt, strategische Allianzen - beispielsweise in den Ostblockstaaten - zu bilden. Die Möglichkeiten seien zwar noch vorhanden, für die TA aber nicht mehr finanzierbar. Die TA sei auch kein Übernahmekandidat, weil sie aufgrund ihrer Größe einfach nicht interessant sei. "Ich persönlich werde mir daher auch keine Aktien kaufen", meinte Gerscha. (rk)

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