pts20021022002 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Gewerbeverein: Pfusch in Österreich - die Größenordnung im Vergleich

An diesem Brocken sollte keine Regierung achtlos und ungestraft vorübergehen


Wien (pts002/22.10.2002/08:39) 10,6 Prozent des BIP beträgt das Ausmaß der Schattenwirtschaft 2001/2002 nach einer Studie von Prof. Friedrich Schneider/Uni Linz. Das sind 22 Milliarden Euro.

Ein paar Vergleichszahlen dazu mögen belegen, mit welchem Betrag wir es da zu tun haben:

* 1999 betrug der gesamte Pensionsaufwand Österreichs etwa genau die gleiche Summe; der BIP-Anteil elf Prozent.

* Für unser Sicherheit - das Bundesheer - haben wir gerade 0,8 Prozent des BIP zur Verfügung.

* Für unsere Zukunft - die Forschung - 1,82 Prozent vom BIP.

* Von 2000 auf 2001 stieg unser BIP gerade einmal um 0,7 Prozent. Da war aber zum Teil schon die Schattenwirtschaft mit eingerechnet (2000 wie 2001).

* Die bereinigte Finanzschuld des Bundes betrug zu Jahresende 2001 57,6 Prozent des BIP.

* Die gesamten Sozialausgaben Österreichs liegen bei 30 Prozent des BIP.

Eine neue Bundesregierung sollte sich doch etwas intensiver mit der Schattenwirtschaft auseinandersetzen!

Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) meint, hier geht es nicht um Peanuts sondern um "hot potatoes". In jeder künftigen Regierungserklärung ist dem Thema Schwarzarbeit ein Kapitel in einem Umfang zu widmen, das den genannten BIP-Relationen entspricht; Und nicht nur zu widmen, sondern auch solange Maßnahmen zu setzen, bis diese Unsitte auf ein Ausmaß schrumpft, das als Erinnerungs-Euro in der BIP-Bilanz steht.

Es geht um das Aufrechterhalten all unserer Systeme von Steuern bis hin zum Sozialen. Vor allem aber geht es darum, der offiziellen Wirtschaft Rahmenbedingungen zu bieten, die ohne existenziell bedrohliche Wettbewerbsnachteile auskommen. Die derzeitige Wachstumsgeschwindigkeit der Schattenwirtschaft ist vier- bis fünfmal schneller als jene der offiziellen; da kann man sich rasch ausrechnen, wenn der Überholvorgang abgeschlossen ist - dann können wir alle einpacken!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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