Gewerbeverein: Politik muss künftig seriöser mit Generationenvertrag umgehen!
Die nächste Regierung muss sich endlich der Generation der Verlierer annehmen!
Wien (pts003/11.11.2002/08:36) Es war wohl wirklich ein denkbar ungeschicktes Signal, dass die österreichische Regierung den Pensionisten eine höhere prozentuelle Entgeltsanpassung 2003 zusagte, als ein überkollektivvertraglich bezahlter Handelsangestellter bekommen wird - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) - bei aller Wertschätzung der Verdienste der älteren Generation.
Zu glauben mit der "Abfertigung neu" wären die Pensionsansprüche der "Generation X" abgedeckt, ist blauäugig. Douglas Coupland, der 1991 seine Generation beschrieb, prägte diesen Begriff: "Er und seine Generationsgenossen würden die ersten sein, die weniger als ihre Eltern haben werden, dafür aber noch die Folgen der ökonomischen und ökologischen Sünden tragen müssen. Das meinte das X, unbeschrieben, offen sein, sich nicht vereinnahmen lassen."
Nun mehren sich in Deutschland, aber auch in Österreich jene seriösen Stimmen, die ein Überziehen des Generationsvertrages zuungunsten der Erwerbstätigen für extrem gefährlich halten. Wobei das gefährlich auch und insbesondere für jene gilt, die meinen im sicheren Hafen des Rentenbezuges zu ankern.
Die genannte Generation X ist es, die die erste ohne - man spricht das Wort immer noch mit einer gewissen Scham aus - ausreichende Pension sein wird. Jetzt beginnt man sich verstohlen zu fragen, ob man nicht vielleicht doch mal den Steuerberater aufsuchen sollte, um über die Vorteile der Vorsorgemodelle nachzudenken.
Tatsächlich hat diese Generation X vertragliche Verpflichtungen mit allen möglichen, nur gegenüber ihr selbst ist niemand Verbindlichkeiten eingegangen. Immerhin wird sie erben, wie keine andere. Ansonsten aber muss sie sich um die Väter kümmern, die ihr via Lohnnebenkosten die Lebensgrundlage entziehen werden, und sie hat keine Kinder, denen sie das gleiche antun könnte.
Bevor es zu philosophisch wird - so der ÖGV - sollte jeder, der heute vordergründig mit übermäßiger Pensionserhöhung um Wählerstimmen buhlt auch jetzt schon den Entwurf eines fairen Vertrages zwischen den derzeitigen und baldigen Pensionsbeziehern und der Generation X in der Tasche haben. Auch wenn das bei der übernächsten Wahl die sichere Abwahl bedeutet. Es geht zuerst um den sozialen Frieden in diesem Land und dann erst um Partikularinteressen!
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