Gewerbeverein: Dank des Pfusches ist Österreich am Bau Schlusslicht
EU-Benchmarking zeigt, dass selbst Deutschland im 3. Quartal weit besser war
Wien (pts002/13.12.2002/07:55) Das Baugewerbe ist Österreichs wirtschaftliches Backbone. Die neuesten Daten von EUROSTAT zeigen, dass - sieht man von Dänemark ab - Österreich wieder mal am Bau die "rote Laterne" hat - allerdings nicht zur Absicherung der wenigen noch existierenden Baustellen. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) sieht unter anderem die Schattenwirtschaft als Wurzel des Übels.
Unser Rückgang der legalen Bautätigkeit von 3,5 Prozent im dritten Quartal 2002 wird von Österreichs Turbo-Boom-Branche "Schwarzarbeit" verursacht. Ein Thema, das interessanterweise schon lange keine Regierungserklärung mehr ziert! Wem nützt somit der Pfusch, wenn er von 67 Prozent der Österreicher als Kavaliersdelikt gesehen wird?
* Der Regierung nicht: Neben dem Budgetproblem sollte dieser doch an Fairness und sozialer Gerechtigkeit gelegen sein - jedenfalls posaunt das jede koalitionsfähige politische Partei täglich in den Medien.
* Dem Steuerzahler wohl auch nicht: Bei einer Abgabenquote von nahezu fünfzig Prozent, fragt man sich ja, wann 67 Prozent der Österreicher mit Steuerstreik beginnen?
* Den Bedürftigen sicher nicht: Ein armer Staat, kann weniger Sozialleistungen ausschütten!
* Auch den KMU hilft der Pfusch nicht; deren Interessensvertretungen machen ihn nicht zum Thema und die KMU-Chefs selbst müssen produktiv arbeiten und können somit nicht politisch aktiv werden. KMU können auch nicht zur Umgeh-ung der enormen heimischen Abgabenlast in Steuerparadiese abwandern.
* Selbst Konsumenten sollten beunruhigt sein: Es fällt jeglicher Verbraucherschutz weg!
Wer könnte wohl noch von diesem Grundübel unserer Wirtschaft profitieren, das so hohes soziales Ansehen genießt? Nur mehr sinistere Kräfte können als Erklärung herhalten. Allerdings, das System ist bei uns schon verlockend: Wer sechs Monate in der Höchstbeitragsgrundlage war - das ist mit Überstunden für jeden möglich - wird 2003 mit 1142,04 Euro monatlichem Arbeitslosengeld fürs monatelange Nichtstun belohnt - da ist mit ein paar Pfuscherstunden schon schnell das österreichische Netto-Durchschnittseinkommen erzielt!
Die Politik ist gefordert - hoffentlich weiß und will sie das auch!
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