Gewerbeverein: Bei Energiemarktliberalisierung ist Großbritannien Vorbild
Gaspreise sanken für die Wirtschaft in den letzten zehn Jahren um 45 Prozent
Wien (pts004/11.12.2002/08:10) Eine bemerkenswerte Studie - veröffentlicht in den aktuellen Wirtschaftspolitischen Blättern 3/2002 - bringt deutlich zu Tage, dass die Energiemarktliberalisierung in Großbritannien mittelfristig die Energiepreise markant senkte sowie Arbeitsproduktivität, Beschäftigung, Technologie und umwelt- wie sozialpolitische Paramenter positiv beeinflusste.
Eingangs beschäftigt sich die Studie damit, dass aufgrund der eigenen Gasvorkommen das Vereinigte Königreich anders zu sehen ist, wie Staaten, die auf Gasimporte angewiesen sind. Auch liefen die ersten Jahre der Privatisierung nicht so, wie man sich das regierungsseitig gewünscht hätte. Aus den Fehlern hat man in Großbritannien gelernt.
Zwischen 1990 und 1999 etwa fielen die Strompreise für die Wirtschaft um 26, jene für private Haushalte um 20 Prozent. Die Gaspreise für die Industrie sanken im gleichen Zeitraum um 45, für die Haushalte um ebenfalls 20 Prozent.
Die Liberalisierung brachte durch den daraus veränderten Energiemix in nur fünf Jahren bei CO2 eine Verringerung von 30 Prozent, bei SO2 um 45 Prozent und bei NOx gar um 43 Prozent.
Natürlich machte sich von Anfang an der "Platzhirsch" British Gas breit und brachte es 1990 auf einen satten Marktanteil von 97 Prozent; im Juni 1996 war dieser auf 29 Prozent geschrumpft.
Was machen die Briten anders, als die Österreicher, die mit Quasi-Energiemonopolen und der zweifelhaften Beruhigung eines liberalisierten Energiemarktes leben?
Die Briten realisierten ein striktes Unbundling und sie etablierten Pools als Handelsplätze von Erzeugern und Lieferanten. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) trat von jeher für einen ernsthaft liberalisierten Markt ein. Die Hemmnisse, denen hierzulande ausländische Energie-, insbesondere Gasversorger ausgesetzt sind, werden vom ÖGV schlichtweg als Karikatur einer Liberalisierung angesehen.
Die Folgen: Mit niedrigen Energiekosten wie in UK hat man einen beachtlichen Wettbewerbsvorteil. Den will die heimische Politik aber offenbar nicht!
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