pts20030120013 Auto/Verkehr, Politik/Recht

Gewerbeverein: Freier Wettbewerb auf der Schiene - mit subventionierter ÖBB?

Wenn im März Konkurrenz bei der Bahn einkehrt, gibt es Bevorzugte!


Wien (pts013/20.01.2003/09:30) Der österreichische Steuerzahler sponsert die 70.000 ÖBB-Pensionisten mit 1,2 Milliarden jährlich (das sind immerhin pro Rentner 17.150 Euro jährlich oder auf die Monatspension - 14x gerechnet - 1.225 Euro). Darüberhinaus kommen auf 48.500 Tätige bei der ÖBB 70.000 Pensionisten. In ganz Österreich entfallen auf die etwa 3 Millionen unselbstständig Erwerbstätigen zwei Millionen Pensionisten.

Gründe für diese Disparitäten - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) - liegen natürlich klar auf der Hand. Wer mit Alter 54 rechtmäßig in Pension geht - eine Zeit lang war es sogar unter Alter 50, aber das wird ja noch entschieden werden - der liegt eben der arbeitenden Bevölkerung länger auf der Tasche, als jene, deren Regelpensionsalter höher ist.

Dass der österreichische Steuerzahler für diese obskuren Ungerechtigkeiten aufzukommen hat, scheint in diesem Land der unbegrenzten Langmut ja niemanden mehr zu stören. In Österreich werden ja zahlreiche Privilegierte über den Steuertopf stattlich alimentiert.

Wie allerdings die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Öffnung der Schienennetze diese Bevorzugung der ÖBB vertragen wird, ist schwer nachvollziehbar.

Es wird nun Aufgabe der Politik sein - und im ÖVP-Reformprogramm für Österreich vom 6. Januar 2003 ist ja das auch als Problem festgeschrieben - eine taugliche Lösung des an sich unlösbaren Problems zu liefern.

Eines wird sich die Wirtschaft (sowohl die Konkurrenten wie die Kunden) sicher nicht bieten lassen: Dass der Wettbewerb auf der Schiene dadurch behindert wird, weil Uralt-Probleme der ÖBB bis dato nicht gelöst wurden. Zu hoffen bleibt, dass die Europäische Union diesem Unsinn der Bevorzugung der ÖBB im Konkurrenzverhältnis raschest ein Ende setzt!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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