pts20030113012 Tourismus/Reisen, Politik/Recht

Gewerbeverein: Jetzt sägt die Arbeiterkammer argumentativ am eigenen Ast!

Kartellrechtsbedenken bei Skiregion Amadé sind bei den Haaren herbeigezogen!


Wien (pts012/13.01.2003/09:49) Die Arbeiterkammer kündigt die wettbewerbsrechtliche Prüfung der immer größer werdenden Skiverbünde bei Kartellgericht und bei der Wettbewerbsbehörde an. Plakativ wird die überregionale Skiregion Amadé genannt. Die Tagesliftkarte kostet dort 32,5 Euro - kein Skifahrer kann das gesamte Gebiet an einem Tag befahren - so die AK. Dies sei wettbewerbsverzerrend.

Viel gedacht hat man sich da in der AK aber wirklich nicht - oder sinds parteipolitische Hackelschmeißereien:

* Kein Mensch kann mit einer Tageskarte der Wiener Linien das gesamte Streckennetz an einem Tag befahren - also ab zu Kartellgericht und Wettbewerbsbehörde.

* Kein Mensch kann das Pauschalbuffet eines Restaurants zur Gänze durchessen - also ab zu Kartellgericht und Wettbewerbsbehörde.

Umgekehrt ist die AK bei Wettbewerbsrecht nicht so streng. Als es darum ging in Österreich ein vollkommen marktdominierendes öffentlich-rechtliches Gasmarktquasimonopol zu etablieren - wer stimmte da wohl freudig zu: die AK und ihre Freunde Kartellanwalt Alfred Mair und Wettbewerbsbehörde-Chef Walter Barfuß. Da würden ja bei ordentlichem Wettbewerb im Gemeinsamen Markt doch einige parteipolitische Posten bei den EVUs fallen.

Die Arbeiterkammer soll nicht so doppelzüngig sein; je nachdem wo ihre Partei-Schützlinge Vor- oder Nachteile zu erwarten haben. Schließlich kauft ja auch jeder "Kunde" der AK ein Package von "Services", die man gar nicht nutzen kann.

Da könnte ja das Mitglied aus dem hintersten Außerfern, das nie und nimmer das famose AK-eigene Theater AKZENTE in Wien verbilligt besuchen kann, auch jenen Teil seiner Umlage einklagen, der dafür aufgebracht wird. Soll sich die AK diesbezüglich doch gleich selbst klagen!

Bevor die AK die heimische Tourismuswirtschaft madig macht, möge sie bedenken, wieviele 100.000 Österreicher wirtschaftlich davon abhängen. Und die Touristen auf die parteinahe Wiener Hohe-Wand-Wiese zu lotsen, hat wohl Charme - einen deutschen Touristen reisst das aber nicht vom Sessel - der bleibt dann gleich im heimischen Harz.

Denn im Gegensatz zum Arbeiterkammer-Zwangsmitglied kann ja noch jeder mündige Tourist selbst entscheiden, ob er einen bestimmten Skiverbund wählt oder meidet!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
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